Hamburg.

Wir sind nie sehr pfleglich umgegangen mit unserer Osterkiste. Im Keller wird sie seit Jahren eingequetscht von Bücher- und Klamottenkartons. So manches Frühjahr haben wir sie gar ans Licht geholt, weil Ostern für uns wie kleine Sommerferien war. Nichts wie weg in irgendeine Sonne, drängeln an Flughäfen und Büfetts, erholen von all dem Stress, den so ein Urlaub mit sich bringt.

Diese Woche habe ich die Osterkiste hochgewuchtet, die übrigens deutlich leichter ist als die Weihnachtskiste. Zweige brauchen keinen schweren Fuß, nur reichlich fröhliches Baumelzeug. Unsere Osterkiste ist ein Biotop dieses Gebimsels. Das ist zum Beispiel der Sperrholzhase, den mein Bruder etwa zur Zeit der Kuba-Krise ausgesägt und bemalt hat. Oder das Papphuhn zum Aufklappen, um Schokolade darin zu verstecken, das angeblich von irgendeiner Oma stammt. Oder die Steinhasen, die meine Mutter aus Kieseln klebte.