Der Thriller “The Town“ nutzt sein Potenzial nicht

"The Town" ist Charlestown, ein Bostoner Stadtteil: 300 Banküberfälle jährlich, so viel wie nirgends sonst auf der Welt. Während die Kamera über die Stadt schwebt, Skyline, Wasserseite und Obelisk einfängt, fällt auf, wie unverbraucht diese Bilder sind.

"The Town" ist der zweite Spielfilm von Ben Affleck ("Pearl Harbor") als Regisseur. Er wollte wohl einen großen Gangsterfilm drehen. Alles ist da: perfekt geplante Überfälle, die Schwachstelle im Team, Schießereien, der smarte Polizist, der Verräter, Rache und große Liebe. Und so schaut man erst mal gebannt zu.

Affleck spielt Doug, den Anführer einer vierköpfigen, präzise arbeitenden Bankräuber-Gang. Doch diesmal rastet Jem (Jeremy Renner) aus. Grundlos verprügelt er den Bankdirektor und nimmt eine Geisel: Claire (Rebecca Hall). Schnell lassen die Gangster sie wieder frei. Aber: Um zu erfahren, was sie gesehen hat, lernt Doug sie "zufällig" kennen - und verliebt sich.

Jetzt könnte Afflecks Film spannend werden. Wie löst sich ein Verbrecher aus dem Milieu, von den Erwartungen der Komplizen, vom Druck des Crime-Lords? Stattdessen arbeitet sich der Regisseur mit viel Action an den Konventionen des Genres ab. Was vielversprechend begonnen hatte, endet banal und pathetisch.

Beurteilung: annehmbar The Town USA 2010, 124 Min., ab 16 J., R: Ben Affleck, D: Ben Affleck, Rebecca Hall, Jon Hamm, Jeremy Renner, täglich im Cinemaxx, Cinemaxx Harburg, Streit's (OF), UCIs Othmarschen und Smart-City; www.thetown-derfilm.de