Die multikulturelle Doku “Babys“ von Thomas Balmès zeigt vier Kinder während ihres ersten Lebensjahrs

Babys sind süß. Wenn sie lächeln, geht uns das Herz auf, wenn sie weinen, tun wir (fast) alles, um sie wieder fröhlich zu sehen. In den Kinos wird die Stimmung also bestens sein, wenn die multikulturelle Doku "Babys" von Thomas Balmès läuft. Und es ist ja auch wirklich allerliebst, dem süßen Nachwuchs in Namibia, Japan, der Mongolei und den USA beim Aufwachsen zuzusehen. Erklärt wird hier nichts, die Bilder sprechen für sich. So ist zu beobachten, wie in einem namibischen Dorf die Kleinen weitgehend sich selbst überlassen sind und fröhlich über den Lehmboden krabbeln, während in der mongolischen Jurte der Säugling zur Nacht fest eingepackt wird und am Tage schon mal die feuchte Zunge des Hundes über sein Gesicht fährt. Dagegen stehen Spielzeugberge, das umfangreiche Studium von Ratgeber-Lektüre in den USA oder die weitgehend abgeschlossene Kleinfamilien-Einheit in Japan. Ein wenig plakativ, aber wohl Realität.

Im Grunde sind es nicht die kulturellen Unterschiede, die besonders herausstechen, es ist die Gemeinsamkeit. Wenn der oder die Kleine die Eltern bis über beide Backen anstrahlt, dann wird alles andere ganz unwichtig. Für einen Moment sogar der kritische Einwand, dass über gesellschaftliche Rahmenbedingungen und tradierte Erziehungskonzepte hier wenig in Erfahrung zu bringen ist. So ist das eben mit dem Kindchenschema.

Bewertung: annehmbar Babys USA 2010, 79 Minuten, o. A., R: Thomas Balmès, täglich im Abaton, Blankeneser, Passage, UCI Othmarschen Park; www.babys.kinowelt.de