Ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger haben versucht, Piloten, die sich im Landeanflug auf den Hamburger Flughafen befanden, zu blenden.

Hamburg. Mit einem leistungsstarken Laserpointer haben zwei 17- und 19-Jährige am Montagabend versucht, die Piloten mehrerer Passagiermaschinen zu blenden. Von einem Balkon im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses an der Horner Landstraße hatten sie den grünen gebündelten Lichtstrahl auf die Cockpitfenster von mindestens fünf Flugzeugen gerichtet, die sich im Landeanflug auf den Hamburger Flughafen befanden, sagte ein Polizeisprecher gestern. Verletzt wurde niemand, alle Flugzeuge landeten wenig später ohne Probleme.

Kurz nach 22 Uhr hatte ein Fluglotse aus dem Tower des Flughafens die Polizei über die Vorfälle informiert, die daraufhin mit mehreren Streifenwagen und dem Polizeihubschrauber "Libelle" nach dem Ursprung der Laserattacke fahndete. Über Horn konnten die Piloten des Hubschraubers den Balkon ausmachen, von dem die Laserstrahlen abgeschossen worden waren, und wurden kurz darauf ebenfalls attackiert.

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Mit einer Wärmebildkamera konnten die Beamten daraufhin die beiden Jugendlichen ausmachen, die sich hinter Balkonbrüstung versteckten und versuchten, auf dem Boden in ihre Wohnung zurückzurobben. Als sie kurz darauf das Wohnhaus verlassen wollten, wurden sie von Polizisten gestellt. Gegen die in einer Jugendwohnung des Internationalen Bundes lebenden Heranwachsenden wurden Ermittlungen wegen des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr eingeleitet.

Bei der Durchsuchung der Wohnung, der die Männer zustimmten, konnte der Laserpointer jedoch nicht gefunden werden. Sollte ihnen die Blendattacke nachgewiesen werden, drohen ihnen empfindliche Strafen. Erwachsene müssen in ähnlichen Fällen mit Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zehn Jahren rechnen.

In Deutschland werden fast täglich Laserangriffe auf Piloten registriert. Allein 2009 nahm die Deutsche Luftsicherung pro Monat 20 bis 30 ähnlicher Fälle auf. In diesem Jahr soll die Zahl der Vorfälle nach Angaben einer Sprecherin jedoch wieder gesunken sein. Bislang gingen alle Fälle glimpflich aus. Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert, dass leistungsstarke Laserpointer vom Waffengesetz erfasst werden. Die meisten Täter benutzen Laser mit bis zu 100 Milliwatt Leistung, die in Deutschland nicht erhältlich sind, aber über das Internet bezogen werden können.