Verhandlungen um die Zukunft des leer stehenden Hertie-Gebäudes in Barmbek. Für Insolvenzverwalter “ein kompliziertes Thema“.

Hamburg. Die Verhandlungen um die Zukunft des Hertie-Gebäudes am Barmbeker Bahnhof laufen hinter den Kulissen nach Abendblatt-Informationen auf Hochtouren. Es geht darum, einen Käufer für das marode Gebäude zu finden und zuvor unübersichtliche juristische Verhältnisse zu klären. Im Mittelpunkt steht Klaus Hubert Görg, Insolvenzverwalter des Konzerns Arcandor, ehemals Karstadt-Quelle. Görg mochte sich zu Verhandlungen nicht äußern, sagte jedoch: "Das ist auch für mich ein kompliziertes Thema. Die Situation ist außerordentlich ärgerlich, völlig verfahren und die Konsequenz einer sehr langen und sehr umstrittenen rechtlichen Entwicklung."

Der Bezirk Nord hat jetzt eine Offensive gestartet, um den Verkauf des seit 2009 leer stehenden Gebäudes zu beschleunigen. Bezirk und Fachbehörden wollen gemeinsam zu einer rechtlichen Bewertung kommen und möglicherweise dann Druck auf die Beteiligten ausüben.

Insolvenzverwalter Görg sieht die Stadt jetzt noch nicht am Zug. Er sagte dem Abendblatt: "Es geht erst mal nicht um die öffentlich-rechtliche Schiene, sondern die privatrechtlichen Verhältnisse müssen zunächst geklärt werden." Es geht also um die Frage, wem das Gebäude überhaupt gehört. Knackpunkt sei eine sogenannte Auflassungsvormerkung. Damit wird ein Eigentümerwechsel notariell angekündigt. Hier der Verkauf von Arcandor-Immobilien an die Firma Dawnay Day. Ob dieser Verkauf rechtens war, ist aber strittig.

Christoph Ploß, Vizefraktionschef der CDU-Bezirksfraktion, fordert: "Der Senat und das Bezirksamt müssen schnellstmöglich Gespräche mit dem Eigentümer über den Verkauf der Immobilie an einen Investor aufnehmen, um das Zentrum in Barmbek wieder zu beleben."