Der Urlaub von Frank Wiesner wird zum Politikum. Eine Aussprache ist in der Fraktion angekündigt. Am Freitag wird er zurück erwartet.

Hamburg/Lomé (Togo). Er ist ganz neu in der Bürgerschaft und trotzdem schon eines der bekanntesten Fraktionsmitglieder der SPD: Frank Wiesner. Der Mann, an dem die Wahl des Bürgermeisters am Montag wegen potenziell fehlender Mehrheit zu scheitern drohte (wir berichteten).

Olaf Scholz wurde trotzdem gewählt. Frank Wiesner ist weiter in Afrika unterwegs und weder für die Fraktion noch für Journalisten zu erreichen. Das Mobiltelefon ist ausgeschaltet. Am Freitag wird der Harburger nach Informationen des Abendblatts zurück in der Heimat erwartet. Es dürfte ein frostiger Empfang werden - nicht nur meteorologisch.

Dem Vernehmen nach sei Fraktionschef Michael Neumann über den Urlaub des Abgeordneten zum Zeitpunkt der Bürgermeisterwahl so "entsetzt" und "fassungslos" gewesen, dass ihm "fast die Tränen in den Augen standen". Noch in der Fraktionssitzung der SPD am 21. Februar hatte er Wiesner davon abgeraten, zu diesem Zeitpunkt in den Urlaub zu fahren. Das Risiko, nicht pünktlich zur Wahl zurück zu sein, sei zu groß.

Wiesner flog trotzdem, wollte wohl aber am Sonntagmittag in Amsterdam landen, am Montag den Bürgermeister wählen, um danach zurück in den Urlaub zu fliegen. Nur durch "Zufall" erfuhr die Fraktion, dass Wiesner diesen Flieger verpasst habe. Mit Michael Neumann hat er noch nicht gesprochen. Das wird er bald nachholen müssen. Und dieses Gespräch in der Fraktionssitzung wird deutlich ausfallen, heißt es.