Einvernehmliche Trennung wird von Hamburg und Schleswig-Holstein abgelehnt. Auch vom Bund der Steuerzahler kommt deutliche Kritik.

Hamburg. Die beschlossene Trennung der angeschlagenen HSH Nordbank von ihrem Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher hat ein Ringen um Absprachen, das Verfahren und eine mögliche Millionenabfindung ausgelöst. Nach einem Bericht des Magazins "Focus" wollen sich die Hauptanteilseigner der Bank, Hamburg und Schleswig-Holstein, möglicherweise einvernehmlich von Nonnenmacher trennen. Das gehe aus einem Brief von Aufsichtsratschef Hilmar Kopper hervor, der dem "Focus" vorliege. Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert in ihrer heutigen Ausgabe dagegen Aufsichtsratskreise, wonach auch eine fristlose Kündigung geprüft werde.

Auch der Kieler Regierungssprecher Knut Peters widersprach der Darstellung, eine einvernehmliche Lösung werde angestrebt. Davon sei nicht die Rede gewesen. Die Sprecherin der Hamburger Senatskanzlei, Kristin Breuer, wollte gestern nicht zu Details der Modalitäten Stellung nehmen, betonte aber gegenüber dem Abendblatt: "Es ist politisches Ziel, dass Herr Nonnenmacher keine Abfindung bekommt." GAL-Fraktionschef Jens Kerstan sagte gestern, in der Koalition sei nicht beschlossen worden, dass es eine einvernehmliche Trennung geben solle. "Ich gehe davon aus, dass die Regierungschefs Herrn Kopper das auch unmissverständlich so mitgeteilt haben." Auch vom Bund der Steuerzahler kam deutliche Kritik. Wenn zwei Landesregierungen ihm das Vertrauen entzogen hätten, müsse es dafür triftige Gründe geben. "Und für die darf es keinen goldenen Handschlag geben", sagte der Vizepräsident Reiner Holznagel der "Bild am Sonntag".