Kiel. Dirk Jens Nonnenmacher verzieht keine Miene, als er gestern Mittag erfährt, dass seine Zeit als HSH-Boss abläuft. Er dankt dem Anwalt Heinz Wagner für die Information über die Tickermeldungen und bügelt beim Verlassen des Kieler Untersuchungsausschusses vor laufenden Kameras alle Nachfragen ab. "Da ist mir nichts darüber bekannt, meine Damen und Herren." Nach der Mittagspause lächelt Nonnenmacher kurz. Kein Kommentar.

Einige Politiker schauen zu, zollen dem Banker Respekt dafür, dass er trotz des absehbaren Spießrutenlaufs erneut im Ausschuss erschien. "Ich rechne ihm das hoch an", sagt Thorsten Fürter. Der Grüne ist einer der schärfsten Kritiker des Bankbosses, ergänzt schnell, dass Nonnenmachers Entlassung nichtsdestotrotz überfällig sei. In der CDU wundert man sich, dass der Mathematiker nicht einfach die Aussage verweigerte.

HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher nutzt seinen absehbar letzten Auftritt im Landeshaus, um nochmals zu versichern, dass die HSH niemals Politiker ausspähen ließ. "Der Vorwurf ist blanker Unsinn", sagt er erbost. Zugleich räumt er ein, dass die Beobachtung einer FDP-Veranstaltung durch die Sicherheitsfirma Prevent "ex post" betrachtet "nicht geboten" gewesen wäre.