Die meisten Brandstiftungen wurden im Bezirk Nord gezählt. Dies geht aus der Antwort auf eine Senatsanfrage der SPD hervor.

Hamburg. In der Hansestadt sind seit Beginn dieses Jahres in 92 Fällen Autos nach Brandstiftungen in Flammen aufgegangen. Dies geht aus der Antwort auf eine Senatsanfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Andreas Dressel und Thomas Böwer hervor. Wie viele Wagen dabei insgesamt beschädigt wurden, ist allerdings nicht bekannt.

Vergleicht man die Fallzahlen in den einzelnen Stadtteilen, lässt sich kein Schwerpunkt ausmachen. Die 92 Brandstiftungen verteilen sich über 48 der insgesamt 105 Stadtteile und damit gleichmäßig über das Stadtgebiet. Die meisten Taten wurden mit 20 Fällen im Bezirk Nord gezählt, gefolgt von Mitte (18) und Altona (16). Eimsbüttel und Wandsbek belegen mit je 14 Brandstiftungen Platz vier. Es folgen Bergedorf mit sieben und Harburg mit drei Fällen.

Obwohl eine Sondereinheit mit bis zu 200 zivilen Polizisten seit mehreren Monaten speziell in den Nachtstunden nach Brandstiftern fahndet, ist die Brandserie bislang nicht abgerissen. Die Polizei konnte nur wenige Fahndungserfolge erzielen. Während die Ermittler hinter einer größeren Zahl der Fälle eine organisierte Bande vermuten, gehen die meisten Brandstiftungen aber wohl auf das Konto von Einzeltätern. Die Motive reichen von purem Vandalismus, Nachahmungstaten über Stalking bis hin zu Versicherungsbetrug. Insbesondere der Fakt, dass sich die Fälle fast gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilen, erschwert die Ermittlungen enorm.

Zuletzt konnten Polizisten zwei betrunkene Männer in Bahrenfeld stellen, die wohl aus purem Zerstörungswillen handelten. Die 19- und 21-Jährigen wurden am frühen Sonntagmorgen am Holstenkamp festgenommen, nachdem sie mindestens vier Müllcontainer und eine Abdeckplane, die über das Dach eines Kleinlasters gezogen war, angezündet hatten. Der Lastwagen der Marke Piaggio wurde allerdings nicht beschädigt, da eine Peterwagenbesatzung den Brand gegen 3.30 Uhr entdeckte und die Flammen löschte.

Auf der Suche nach den Tätern wurden sie auf die beiden jungen Männer aufmerksam, die in einem Hinterhof verschwanden, wenig später aber auf den Gehweg zurückkehrten. Wie sich später herausstellte, hatten sie in dem Hinterhof zwei Mülltonnen angezündet. Zwei weitere ausgebrannte Müllcontainer wurden an der Straße Rondenbarg entdeckt.

Stephan P. und Jason D. wurden festgenommen, ihre Wohnungen durchsucht. Sie gestanden die Taten bereits. Derzeit wird ermittelt, ob sie für weitere Brandstiftungen verantwortlich sind.