Laut einem Finanzmagazin wird die Flut der Selbstanzeigen bundesweit wohl bald die Marke von 10.000 überschreiten.

Hamburg. In Hamburg haben sich nach der jüngsten Diskussion um den Ankauf einer CD mit Daten von mutmaßlichen Steuersündern bislang 218 Menschen selbst angezeigt. Das berichtet "Capital". Bundesweit werde die Flut der wegen Steuerhinterziehung eingereichten Selbstanzeigen wohl bald die Marke von 10.000 überschreiten, berichtet das Magazin unter Berufung auf eine Umfrage bei allen Oberfinanzdirektionen und Finanzministerien. Demnach liegen dort bisher 9547 Selbstanzeigen deutscher Steuerbürger vor. Täglich kämen rund 250 neue Selbstanzeigen hinzu.

Von den Bundesländern liegt Baden-Württemberg mit 2418 Selbstanzeigen laut "Capital" einsam an der Spitze, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 1930. Auf dem dritten Platz liegt Bayern mit 1625, auf dem vierten Hessen mit 1228 Selbstanzeigen und auf dem fünften Platz Rheinland-Pfalz mit 700. Die weitere Reihenfolge: Niedersachsen (564), Berlin (359), Schleswig-Holstein (265), Hamburg (218), Saarland (76), Bremen (54), Sachsen (39), Brandenburg (33), Thüringen (19), Sachsen-Anhalt (11), Mecklenburg-Vorpommern mit acht bislang eingegangenen Selbstanzeigen.

Zum Vergleich: "Bei der Liechtenstein-Affäre hatten wir in Baden-Württemberg insgesamt nur 121 Selbstanzeigen", zitierte das Magazin Michael Grepl vom Finanzministerium. Jetzt seien es mehr als 20-mal so viele. Über die Höhe der hinterzogenen Steuern, die nun verspätet fließen werden, lässt sich bislang lang nur spekulieren. Nach Schätzungen von Steuerexperten dürften es wohl mehrere Hundert Millionen Euro werden.