Laut einem CIA-Mann sei die Idee unter anderem am Widerstand der in Deutschland stationierten Agenten gescheitert.

Hamburg. Der US-Geheimdienst CIA hat nach einem Bericht des "Spiegels" die Verschleppung von mutmaßlichen Al-Qaida-Aktivisten in Deutschland erwogen. Dies habe man auch bei dem Deutsch-Syrer Mamoun Darkazanli aus Hamburg diskutiert, berichtete das Magazin unter Berufung auf einen damals beteiligten CIA-Mann. Einen Bericht über angebliche Mordpläne gegen den Al-Qaida-Kontaktmann sollen US-Diplomaten gegenüber deutschen Sicherheitsbehörden aber dementiert haben. Die im Magazin "Vanity Fair" erhobenen Vorwürfe seien falsch, teilten sie laut "Spiegel" bei einem Treffen in der amerikanischen Botschaft im Dezember mit. Ende Januar wird sich der Innenausschuss des Bundestags mit dem Thema befassen.

"Es gab die Idee, heimliche Aktionen in Deutschland durchzuführen", sagte der damals beteiligte CIA-Mann dem "Spiegel". "Es ging um Zugriffe ohne Mitwissen der Deutschen, und Darkazanli war einer derjenigen, die auf dieser Liste standen." Die Idee sei unter anderem am Widerstand der in Deutschland stationierten Agenten gescheitert, die der Auffassung gewesen seien, dies sei in einem befreundeten Land nicht möglich.

"Vanity Fair" hatte in einem Interview mit Erik Prince, Gründer und Inhaber der Söldnerfirma Xe, bekannter unter ihrem früheren Namen Blackwater, diesen über angebliche Pläne der CIA auch in Deutschland zitiert. Demnach habe sich ein Killerteam wochenlang in der Hansestadt aufgehalten, um Darkazanli zu beobachten und anschließend zu töten. Politiker wie Hans-Christian Ströbele (Bündnis90/Die Grünen) hatten danach im Hamburger Abendblatt die Bundesregierung harsch kritisiert und eine vollständige Aufklärung der Affäre gefordert. Auch die Hamburger Innenbehörde wusste nichts über die CIA-Pläne.