In unserer Serie “Meine Firma“ stellen wir Unternehmen aus der Region und ihre Mitarbeiter vor. Heute: das Privathotel Lindtner Hamburg.

Harburg. In vier Tagen wird es wieder einmal hoch hergehen im Privathotel Lindtner. Zum achten Mal feiert die Harburger Schützengilde von 1528 ihren Winterball, zuvor 54 Jahre als Königsball zelebriert. Sorgen, die "heiligen Heimfelder Hallen" könnten sich dann in eine Schießbude verwandeln, sind gänzlich unbegründet. Auch wenn sich im Rahmenprogramm hoteluntypische Belustigungen wie Torwand- und Lasergewehrschießen finden. Im Mittelpunkt der rauschenden Ballnacht steht natürlich der Tanz zur Musik von Valendras Showband im großen Festsaal. Und ab 4 Uhr morgens gibt es traditionsgemäß wieder Currywurst und Spiegeleier.

Es gibt nicht wenige, die behaupten, das Haus an der Heimfelder Straße 123 sei das wahre Herz Harburgs. Fakt ist, dass jede wichtige Persönlichkeit der Süderelberegion übers Jahr wenigstens ein halbes Dutzend Mal bei Lindtner, wie das Hotel im Volksmund kurz und bündig heißt, weilt. Weil es eben weit mehr als nur eine Herberge mit vielen Betten ist. "Zweifellos ist Lindtner an vielen Tagen Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Harburg", sagt auch Thomas Völsch, als Bezirksamtsleiter de facto Bürgermeister des Stadtbezirks. Und hätte es für diese These noch eines Beweises bedurft, genügt ein Blick auf die Gästeliste des Herrenabends des Harburger Wirtschaftsvereins, der jüngst erst wieder im Hotel stattfand. Neben Gastredner, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, und Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch war wieder einmal so gut wie alles vertreten, was südlich der Elbe in Politik, Wirtschaft, Finanzwelt, Forschung und Kultur Rang und Namen hat, vom Chef der Süderelbe AG, Jochen Winand und Bahnchef Rüdiger Grube bis zu Garabed Antranikian, dem Präsidenten der TU Hamburg-Harburg.

So hat sich das Privathotel Lindtner Hamburg - darauf legt Prinzipalin Heidrun Lindtner (die alle nur Heida nennen) großen Wert - einen Namen weit über die Grenzen der Freien und Hansestadt gemacht. Was sicher auch der günstigen Lage geschuldet ist: Bis zur Autobahn 7, die den Norden mit den wichtigsten Wirtschaftsräumen im Süden verbindet, sind es keine zwei Kilometer, bis zum Hamburger Rathaus nur zwölf mehr. Zudem steht das Hotel auf, gastronomisch gesehen, historischem Grund. An gleicher Stelle befand sich seit 1896 bereits das "Brunnenthal", eine weithin bekannte Herberge mit 16 Zimmern und erstklassiger Küche.

Daran hat die Lindtner-Holding angeknüpft. Nach dem Erwerb des Grundstücks 1950 erstand das Ende des zweiten Weltkriegs durch drei verirrte Brandbomben völlig zerstörte "Brunnenthal" innerhalb von 99 Tagen als "Hotel Haus Lindtner" neu. Besonders der große, säulenfreie Festsaal, mit Platz für bis zu 750 Personen hamburgweit einer der größten, zog fortan illustres Publikum an. Nicht nur von Firmen quer durch alle Branchen. Täglich gab es öffentliche Tanzveranstaltungen, bei denen immer wieder auch namhafte Künstler der Wirtschaftswunderjahre wie Vicco Torriani, Angèle Durand und Lou van Burg auftraten.

Sie verschafften Lindtner jene Aufmerksamkeit, die das Haus zu einem der bedeutendsten Hotels Hamburgs werden ließen. In zwei aufwendigen Bauphasen Anfang der 90er-Jahre und 2007/2008 erhielt die First-Class-Herberge, die im April 2004 ihren fünften Stern bekam, jenes Aussehen und die Kapazitäten, die Lindtner bis heute definieren: 128 individuell gestaltete Zimmer, Studios und Suiten mit 256 Betten, drei Restaurants und eine Hotelbar in einem architektonisch gelungenen Gebäude mitten in einem weitläufigen Garten mit altem, umsichtig gehegtem Baumbestand. Vor allem aber ist hier der Kunde 24 Stunden am Tag und das 365 Tage im Jahr wirklich König.