In unserer neuen Serie “Meine Firma“ stellen wir Unternehmen der Region und ihre Mitarbeiter vor. Heute: das Phoenix-Center in Harburg.

Hamburg-Harburg. Trocken, sauber, sicher - das erwarten Kunden von einem Einkaufsbummel im Harburger Phoenix-Center. Auch eine gute Auswahl an Essensangeboten sollte es geben. Außerdem natürlich viele interessante Geschäfte, ein bisschen Unterhaltung und eine angenehme Atmosphäre. Für all dies ist Thomas Krause zuständig.

Der 55-Jährige ist Center-Manager in dem Einkaufszentrum am Harburger Bahnhof. Zwei- bis dreimal am Tag dreht er seine Runde durch das hell erleuchtete Gebäude, in dem auf drei Etagen 110 Geschäfte unter anderem Kleidung, Handys, Spielzeug, Bücher und Schuhe anbieten. Von der obersten Galerie aus kann Krause sein Wirkungsfeld gut überblicken: V-förmig ausgerichtete Rolltreppen, 14 insgesamt, verbinden frei schwebend die Ebenen, durch die großen Dachfenster fällt Tageslicht. In Cafés und Bistros sitzen Besucher, neben sich oder unterm Tisch stehen ihre Einkaufstüten.

34 000 Menschen besuchen das Center im Durchschnitt an einem Tag, an Sonnabenden vor Weihnachten sind es bis zu 70 000. Drei Viertel sind Stammkunden, ein Großteil jünger als 50 Jahre. Sie nehmen eine Anreise von bis zu 45 Minuten in Kauf, um hier einkaufen zu können, das Einzugsgebiet erstreckt sich bis nach Stade und Lüneburg. Damit die Kunden das Haus nach einem ausgedehnten Shoppingtag zufrieden verlassen - und wiederkehren - rotieren Thomas Krause und sein Team jeden Tag hinter den Kulissen. "Ich bin für den gesamten laufenden Betrieb zuständig, für alles, was hier leuchtet, kühlt, läuft oder fließt", sagt der gelernte Handelsassistent, der vor seinem Antritt in Harburg vor zwei Jahren zehn Jahre das Elbe-Einkaufszentrum im Hamburger Westen geleitet hat.

Als Center-Manager organisiert er auch Erste-Hilfe-Schulungen für die Mitarbeiter, koordiniert die Ordnergruppen, die bei Zwischenfällen schnell und diskret eingreifen, und bemüht sich um ein gutes Verhältnis zwischen Mietern und Vermieter, dem Shopping-Center-Betreiber ECE. Einmal im Jahr gibt es - außerhalb der Öffnungszeiten - eine Sicherheitsübung, dann müssen alle Beschäftigten das Gebäude innerhalb weniger Minuten verlassen.

"Die Kunden merken von all dem in der Regel nichts", sagt Krause nicht ohne Stolz. Er hat auch die strategische Ausrichtung seines Hauses im Blick. Ganz wichtig sei ein ansprechender Branchen-Mix. Neue Mieter müssten immer zum Gesamtangebot, aber auch zu den direkten Nachbarn und zur Ausrichtung der jeweiligen Etage passen.

Dabei muss nicht jeder Laden ein Kundenmagnet sein. Unterm Strich zählt für das Center nur die Gesamtrendite. "Das ist ein Grund, warum wir es leichter haben als zum Beispiel die Lüneburger Straße", sagt Krause. Dass aber das Phoenix-Center der nahe gelegenen Fußgängerzone die Kunden wegnehme, diese Kritik will er nicht gelten lassen. Gut die Hälfte der Centerkunden kauften auch in der Harburger City ein. "Unser Erfolg ist nur gesichert, wenn es dem Standort gut geht." Deshalb unterstütze man auch die Entwicklung Harburgs, zu der Krause einräumt: "Da gibt es viel zu tun."

Nicht nur deshalb pflegt der Center-Manager gewissenhaft seine Kontakte zu Politik, Verwaltung und Vereinen in Harburg. Er setzt auch darauf, örtliche Einrichtungen für Ausstellungen und Veranstaltungen in das Einkaufszentrum zu holen. Kommunikation sei ganz wichtig, meint Krause. "Wir sind ein Stück weit das, was früher der Marktplatz war." Auch wenn Kunden und Beschäftigte des Centers sich beschweren, versucht er, eine Lösung zu finden - selbst wenn es knifflig wird. "Der Kunde wird immer anspruchsvoller", sagt Thomas Krause. Und er liebe die Bequemlichkeit. Gerade darin liegt die größte Chance für das Phoenix-Center, das das Einkaufen so komfortabel wie möglich machen will.