“Man fühlt sich wie in einem Cabaret totaler Dämlichkeit.“ Alan Gilbert und Doug Fitch über ihre Ligeti-Oper in der Elbphilharmonie.

Als Alan Gilbert noch Chef der New Yorker Philharmoniker war, hatte er eine sehr spezielle Requisite aus „Le Grand Macabre“ in seinem Büro: ein großes Herz, das gewisse Ähnlichkeiten mit einem gewissen männlichen Körperteil aufwies. Fast zehn Jahre nach dem spektakulären Auftakt seiner Amtszeit dort steht Ligetis einzige Oper wieder in seinem Terminkalender: Als aufwendigster Programmpunkt im diesjährigen Hamburger Musikfest wird das Stück nach mehr als vier Jahrzehnten wieder in Hamburg aufgeführt, diesmal aber im Großen Saal der Elbphilharmonie.

Die Herausforderungen sind immens, musikalisch wie szenisch. 2010 hatte Gilbert die Endzeit-Satire mit dem Künstler und Bühnenbildner Doug Fitch realisiert. Gilbert und Fitch sind alte Freunde, sie haben diverse Opern erarbeitet, Fitch hat sogar die Inneneinrichtung für das damalige New Yorker Appartement von Gilbert entworfen. Zwischen zwei Proben berichteten sie im Liebermann-Studio, wie und warum sie sich diesen Stress mit Ligeti antun.