Hamburg . Der zweite Auftritt der amerikanischen Elektro-Country-Band geriet zum Triumph. Beim ersten Mal war das noch ganz anders.

Künstlerische Neuerfindung und ästhetische Renovierung des Sounds? Immer heikel. Man könnte ja langgediente Fans verprellen. Immerhin trägt Kurt Wagner immer noch Flanellhemd und Basecap. Der Chef der amerikanischen Band Lambchop war früher mal Fliesenleger. Er sieht immer noch so aus, als würde er mit Handwerker-Kutsche unterwegs sein. Nashville, Tennessee. Da stammt er her. Dort kam die alternative Countrygruppe zur Welt, der er seit mehr als einem Vierteljahrhundert vorsteht.

Mit ebenjener Band gastierte Wagner, der in diesem Jahr 60 geworden ist, nun auf Einladung des Internationalen Musikfestes Hamburg im Großen Saal der Elbphilharmonie. Im ersten Teil des Konzerts spielte die sechsköpfige Band die acht Songs ihres neuen Albums „This (Is What I Wanted to Tell You)“. Und manch einer dürfte sich bei denen zwischen innerer Einkehr und, seltener, emotionalem Ausbruch bewegenden Stücken früh gewünscht haben, dass Wagner seinen brummigen Bariton nicht permanent durch den Vocoder jagen würde.