Hamburg. Tausche Schreibtisch gegen Sonne: Reporter übernehmen neue Jobs. Heute: Eine Schicht bei der Wasserschutzpolizei.

Der Sommertag, an dem ich das Ruder eines Funkstreifenbootes der Wasserschutzpolizei auf der Alster übernehme, beginnt mittags mit dem Ablegemanöver. An der Alten Rabenstraße schwimmt die blau-weiß betagte Lady im Alsterwasser. Es ist das Funkstreifenboot „WS-Polizei 19“, zwölf Meter lang und Baujahr 1967 und damit das älteste Fahrzeug der Hamburger Wasserschutzpolizei. Hier habe ich für einige Stunden als Rudergänger angeheuert und werde am Ende feststellen, dass ich auch Bootsmann, Maschinist, Reinigungskraft und Verwaltungshospitant sein werde.

Ich habe die Sportführerscheine See und Binnen in der Tasche und löse die Tampen auf dem Ponton, wo ein weiteres Boot der Polizeibedarfsaußenstelle Alster des Wasserschutzpolizeikommissariats 2 liegt. Danach steige ich in die Kabine, steuerbord eine Sitzbank, unter dem Vordeck eine kleine Küche mit Mikrowelle, und starte den 250 PS starken Motor. Sanft tönt der Dieselmotor in den Ohren. Ich fahre natürlich nicht mit voller Kraft, um Wellenschlag zu vermeiden, sondern nehme mit nur drei Knoten Kurs auf die Kennedybrücke. Dahinter plätschert die Alsterfontäne.