Wirtschafts- und Verkehrssenator setzt bei Baustellen auf neue Technik und mehr Abstimmung. Horch will Hamburg so staufrei machen.

Hamburg. Die B 5 ist in die Jahre gekommen - und das bedeutet eine weitere Bau- und damit potenzielle Staustelle für die Hamburger. Bis Anfang September wird die Deckschicht der Straße zwischen Eiffestraße (Überführung der Güterumgehungsbahn) und Überführung der Straße Rotenbrückenweg in Billstedt auf ganzer Breite saniert. Das nahm Wirtschafts- und Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) zum Anlass, grundsätzlich über die Probleme mit Hamburgs Straßen und der schwierigen Koordinierung der Baustellen zu sprechen.

"Ich habe das Ziel, Hamburg staufrei zu machen", sagte Horch. Allerdings habe er bereits in den ersten Wochen seines Amtes als Senator erkannt, dass dies "sehr schwer" werde. "Mit dem Verkehr kann man keinen Blumentopf gewinnen. Dafür gibt es zu viele Hemmnisse", sagt Horch. Außer dem knappen Geld spiele auch die Zeit eine große Rolle. Nur wenige Monate pro Jahr erlaubten die Temperaturen Straßenbauarbeiten. Zudem müsse auf den Berufsverkehr Rücksicht genommen werden. Dies habe zur Folge, dass regelmäßig in den Sommerferien große Straßenbauarbeiten beginnen. Ein Ärgernis für die Daheimgebliebenen. Trotzdem spricht vieles dafür: In den Ferien fließt rund 15 Prozent weniger Verkehr. Allein auf der B 5 rollen normalerweise rund 70.000 Fahrzeuge pro Tag.

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Dabei sind Sanierungsarbeiten an den Straßen nur zu etwa 40 Prozent der Grund für Baustellen. Häufig werde eine Straße wegen Leitungsarbeiten aufgerissen. Auch dies versuche der Landesbetrieb für Verkehr weitgehend zu koordinieren. Das Problem der Fachleute: Aus Sicht der Anwohner und Autofahrer warteten sie mit Reparaturen immer zu lange, andererseits müsse der passende Zeitpunkt erst einmal gefunden werden, wenn beispielsweise Großveranstaltungen dagegen sprechen.

Horch setzt auf ein weiter verbessertes Baustellenmanagement und eine bessere Koordinierung, aber auch auf technische Neuerungen - zum Beispiel "induktive Systeme" für einen besseren Verkehrsfluss, wie sie bereits im Hafen genutzt werden. "Außerdem ist mehr Erhaltung und Pflege der Straßen notwendig. Dazu ist auch die zügige Beseitigung von Schäden nötig", sagt Horch. Ein großes Problem für Hamburgs Straßen ist der zunehmende Lkw-Verkehr. Ein einzelner Lkw trägt laut Behörde ebenso zur Abnutzung des Straßenbelags bei wie rund 10 000 Pkw. Das Ziel insgesamt müsse heißen: weniger Verkehr in der City.