Abendblatt-Redakteur Philip Volkmann-Schluck deckte einen Abschiebeskandal auf. Dafür wird er mit einem Journalistenpreis ausgezeichnet.

Hamburg. Er hat wochenlang seine ganze Energie in den "Fall" Kate Amayo gesteckt. Dafür wird Abendblatt-Redakteur Philip Volkmann-Schluck jetzt ausgezeichnet, er erhält den Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Kategorie Investigativer Journalismus.

Der 30 Jahre alte Journalist, der seit 2004 beim Hamburger Abendblatt arbeitet, hat mit seinen Recherchen nicht nur dazu beigetragen, dass die Spitzen-Abiturientin Kate Amayo, die im Herbst 2010 nach Ghana abgeschoben werden sollte, in Deutschland bleiben durfte, sondern er hat auch eine bundesweite Diskussion über ein Bleiberecht für Jugendliche angestoßen. "Der Preis ist für mich eine große Ehre, auch weil mich Kates Schicksal sehr berührt hat", sagt er. Im September 2010 hatte Volkmann-Schluck von der geplanten Ausweisung der 20-jährigen Ghanaerin erfahren. Sie sollte abgeschoben werden, weil sie illegal nach Deutschland eingereist war, um bei ihrer Mutter in Hamburg zu leben. Kate war nicht nur schnell bestens integriert, sie galt auch als Musterschülerin. Philip Volkmann-Schluck begleitete Kate mit dem Fotografen Marcelo Hernandez in der Woche vor der drohenden Abschiebung, schilderte eindrucksvoll ihre Ängste und Hoffnungen. Der mit 500 Euro dotierte Journalistenpreis wird im September in Konstanz überreicht.

Kates Fall soll jetzt sogar verfilmt werden. Eine Hauptrolle übernimmt Jan Fedder, die Kate-Darstellerin wird noch gesucht.