Berlin. Zu langsam, zu teuer, zu aufwendig: Beim energetischen Sanieren in Deutschland hakt es – und das muss ein Auftrag an die Ampel sein.

Deutschland läuft Gefahr, seine selbstgesteckten Klimaziele bis 2045 zu verfehlen – auch, weil der Gebäudebestand nicht schnell genug energetisch saniert wird. Zu lange wurden alte Gebäude, die für rund 40 Prozent aller CO2-Emissionen hierzulande verantwortlich sind, nicht genügend beachtet bei der Klimawende. Dann kamen schlecht durchdachte Gesetzesvorschläge, die die Immobilienbesitzer verunsicherten. Und nun erleben wir nahezu einen Stillstand beim energetischen Sanieren.

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Um die Klimawende doch noch zu schaffen, muss offen in alle Richtungen gedacht werden. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) schlägt nun serielles Sanieren vor. Sozusagen vom Band sollen modular vorgefertigte Bausätze kommen, um energetisches Sanieren nicht nur schneller, sondern auch billiger zu machen.

Gebäude: Serielles Sanieren muss gefördert werden

Das klingt erstmal toll – auch, wenn die bisherigen Förderanträge dafür noch mehr als überschaubar sind. Gerade einmal 1700 Wohneinheiten sind laut dena in den ersten drei Quartalen 2023 genehmigt worden. Würde sich die Bundesregierung tatsächlich dazu entscheiden, das serielle Sanieren flächendeckend umzusetzen, bräuchte es auch hierfür großzügige Fördermöglichkeiten.

Nina Kugler ist Wirtschafts-Redakteurin in der FUNKE Zentralredaktion.
Nina Kugler ist Wirtschafts-Redakteurin in der FUNKE Zentralredaktion. © Funke Foto Services | Maurizio Gambarini

Allerdings sollten sie dieses Mal besser durchdacht sein als das berühmt-berüchtigte Gebäudeenergiegesetz nebst Förderprogramm. Die Verunsicherung und Verwirrung, welche Heizungen noch eingebaut werden dürfen und wer welches Heizsystem fördert, war maximal. Das nächste Gesetz muss besser werden. Ansonsten wollen irgendwann auch die sanierungswilligsten Eigenheimbesitzer nichts mehr von dem Thema wissen.