Hamburg. Bestsellerautor, Juso-Chef und Keks-Erbin bestimmen den zweiten Tag. Am Ende rockt eine Kultband die Digitalmesse.

Die virtuelle Stoppuhr auf dem Monitor hinter der Bühne zählt die Minuten herunter. „One minute remain“, ertönt eine tiefen Stimme aus dem Off. Es ist kurz nach neun Uhr, als OMR-Initiator Philipp Westermeyer den zweiten Tag der Digitialkonferenz in den Messehallen eröffnet. Und vor der Big-Picture-Bühne sitzen mehrere tausend Besucher. Eine Stunde hat der Marketingexperte die Bühne für seine Thesen zum Stand des Internets in Deutschland. Einer der wichtigsten Werbetrends, so Westermeyer, wie Firmen heute Aufmerksamkeit der Kunden erreichen könnten, sei Provokation. Als Beispiel nannte er eine polarisierende Werbekampagne von Katjes für vegane Produkte. Der Süßwaren-Hersteller hatte ein Model mit Kopftuch eingesetzt – und war etwa von AfD-Politikerin Beatrix von Storch kritisiert worden. Das war wiederum in den Sozialen Medien diskutiert worden. Im Kampf um Aufmerksamkeit seien die mutigen Entscheidungen zu kontroversen Werbemaßnahmen aufgegangen, so Westermeyer: „Packt sie bei ihren Instinkten, am besten bei ihren Urinstinkten.“

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