Hannover. Am 1. April startet die Hannover Messe 2019. Firmen aus 75 Ländern werden erwartet. Wir zeigen, welche Themen im Vordergrund stehen.

Wie entwickelt sich die Industrie weiter? Das steht auf der Hannover Messe im Fokus. 2019 im Mittelpunkt: die vernetzten Produktionsabläufe der Zukunft („Industrie 4.0“) – Künstliche Intelligenz zieht vermehrt in die Produktionshallen ein.

Das Wichtigste in Kürze

• Die Hannover Messe ist die größte Industriemesse der Welt
• 2019 findet die Hannover Messe vom 1. bis 5. April
• 6500 Firmen aus 75 Ländern werden in Hannover erwartet
• Das Partnerland der Hannover Messe ist 2019 Schweden

Ein Schwerpunkt bei der Hannover Messe: 5G

Voraussetzung für den industriellen Einsatz von Künstlicher Intelligenz sei der superschnelle, neue Mobilfunkstandard 5G, der auch das autonome Fahren ermögliche, sagte Messe-Chef Jochen Köckler am Mittwoch in Hannover. Acht neue Anwendungen im Produktionsbereich sollen auf der Messe in einem Testfeld gezeigt werden – in der „5G-Arena“.

Hintergrund: Eine Gefahr für die Gesundheit? Alles zum neuen 5G-Netz

„Jetzt ist der große Durchbruch“, meinte der Nokia-Manager Thorsten Robrecht, dessen Unternehmen am Aufbau des Testfelds beteiligt ist. Das Thema ziele zur Hälfte auf Konsumenten, zur anderen Hälfte aber auf die Industrie, die der neue Standard nachhaltig voranbringen könne. Die Auktion der 5G-Lizenzen läuft zur Zeit: Lesen Sie hier, was der neue Standard dem deutschen Netz bringt.

Die Vision einer Fabrik der Zukunft werde gerade Realität, meinte der Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, Rolf Najork. Nötig seien Fabriken, die sich täglich Kundenanforderungen neu anpassen.

Microsoft zur Hannover Messe: Zeit der Alleingänge ist vorbei

Microsoft-Deutschland-Chefin Sabine Bendiek.
Microsoft-Deutschland-Chefin Sabine Bendiek. © dpa | Frank Rumpenhorst

Deutschland hat nach Einschätzung von Microsoft-Deutschland-Chefin Sabine Bendiek zur digitalen Aufholjagd in Sachen Künstliche Intelligenz und Cloud-Computing angesetzt, das werde sich auch auf der Hannover Messe zeigen. Die Messe sei „Gradmesser für den Aufbruch der Industrie ins digitale Zeitalter“, sagte Bendiek der Deutschen Presse-Agentur.

Es sei für Unternehmen jedoch noch nie so wichtig wie heute gewesen, dabei auf Partnerschaften zu setzen. „Kein Unternehmen wird die Herausforderungen der digitalen Transformation allein bewältigen können“, betonte Bendiek. Beispielhaft beschreite derzeit die Automobilindustrie neue Wege und knüpfe Partnerschaften auch mit Wettbewerbern, sagte Bendiek.

Hintergrund: Intelligente Navigationssysteme für autonom fahrende Autos

Dieser Trend sei auch bereits im produzierenden Gewerbe erkennbar. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) denke etwa schon über gemeinsame digitale Produktions-Plattformen nach. Auch Kooperationen mit strategischen Technologiepartnern stünden im Fokus.

Gerade verkündeten Volkswagen und Amazon eine Zusammenarbeit, um die Produktivität bei VW zu steigern. Mit Microsoft arbeitet der Wolfsburger Autobauer bereits zusammen.

Auf der Hannover Messe will Microsoft will gemeinsam mit 30 Partnerunternehmen, darunter Osram, Zeiss, Electrolux, Vaillant oder Siemens Gamesa, beispielhaft zeigen, wie intelligente Fertigung aussehen kann. So demonstriert etwa die TU München hochsensible Roboter mit Tastsinn, die ihre Informationen austauschen und voneinander lernen können.

Osram bringt intelligente und vernetzte Lichttechnologie mit, die etwa erkennt, ob sich in einem Raum jemand befindet und entsprechend das Licht steuert. Und ein Spektrometer von Zeiss analysiert bei der Lebensmittelherstellung automatisch den Wareneingang und steuert entsprechend die Produktionsprozesse. (dpa/moi)