Wolfsburg. Volkswagen und Amazon entwickeln gemeinsam eine „Industrie Cloud“. Der Wolfsburger Autobauer will so seine Produktivität steigern.

Volkswagen will die Produktivität in seinen Werken steigern – und arbeitet deshalb künftig mit Amazon zusammen. Die Weltkonzerne teilten am Mittwoch mit, dass sie eine mehrjährige Entwicklungskooperation eingehen, um eine „Industrie-Cloud“ aufzubauen.

Amazon verfüge über eine der leistungsfähigsten Clouds der Welt, also gebündelte Server, die aus allen Teilen der Welt Daten beziehen und verarbeiten, hieß es zur Begründung. Auf einer Volkswagen-Plattform sollten künftig die Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme aus sämtlichen 122 Fabriken des Konzerns zusammengeführt werden.

Grundlage für komplette Digitalisierung von Produktion und Logistik

Langfristig gehe es auch um die Integration der globalen Lieferkette mit über 30.000 Standorten von mehr als 1.500 Lieferanten und Partnerunternehmen. Mit der „Industrial Cloud“ schaffe der Konzern die Grundlage für eine durchgängige Digitalisierung seiner Produktion und Logistik. Die Cloud-Plattform solle auch für andere Automobilhersteller zugänglich sein.

„Wir werden die Produktion als Wettbewerbsfaktor für den Volkswagen-Konzern weiter stärken“, sagte Porsche-Chef Oliver Blume, der im Konzernvorstand für Produktion zuständig ist. Die Zusammenarbeit mit der Amazon-Tochter Web Services schaffe dafür wichtige Voraussetzungen. Der Autobauer kooperiert bei Clouddiensten auch mit Microsoft, um seine Autos voll zu vernetzen.

Hintergrund: VW-Betriebsratschef: Konzern hat „Milliarden versenkt“

Volkswagen steht unter massivem Druck, die Kosten zu senken, um die hohen Investitionen in Elektromobilität, neue Mobilitätsdienste und selbstfahrende Autos zu stemmen. So sollen in der PKW-Sparte bis zu 7000 Stellen gestrichen werden. Konzernchef Herbert Diess will die Produktivität der Werke bis 2025 um 30 Prozent steigern. (rtr/dpa/moi)