Das Informationssystem PRISE vernetzt Lotsen, Reeder, Terminals und Schlepper miteinander. Das Ziel ist es, den Verkehrsfluss auf der Elbe zu erhöhen.

Hamburg. Der Hamburger Hafen wird im Internet vernetzt. Am Mittwoch gab Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) den Startschuss für ein Informationssystem, das sämtliche Schiffsanläufe und -abgänge sowie die Abfertigung an den Terminals aufzeigt. Mithilfe der neuen Software können Störungen im Betriebsablauf im Hafen sowie bei der Revierfahrt auf der Elbe rechtzeitig erkannt und vermieden werden. Ziel ist es, den Verkehrsfluss auf der Elbe zu erhöhen.

Dazu werden alle Schiffsdaten, die bei den einzelnen Akteuren wie den Lotsen, der Schifffahrtsverwaltung, den Terminals und Reedern bis hin zu den Schleppern und Festmachern gesammelt werden, in ein gemeinsames Netz eingespeist. Treten bei irgendeinem der Hafenbeteiligten Probleme auf, können alle anderen sofort darauf reagieren. So würden schon jetzt die Begegnungen besonders breiter und großer Schiffe auf der Elbe damit besser gesteuert, sagte der Hafenkapitän Jörg Pollmann. Auch an den Terminals könnten Abläufe optimiert werden. „Wenn es zu Verzögerungen bei der Abfertigung eines Schiffes kommt, erkennen Schlepper, Lotsen und Festmacher frühzeitig, dass sie bei diesem Schiff erst später gebraucht werden“, so Pollmann.

Peter Zielinski, Geschäftsführer des Containerterminals Eurogate erklärte, dass er anhand der gesammelten Daten die Personalplanung für den folgenden Tag effizienter gestalten könne: „Dann muss die Mannschaft nicht schon um sieben Uhr ausrücken, wenn sicher ist, dass das Schiff erst um neun Uhr kommt.“ Das neue System, das es nach seinen Worten „so nicht noch einmal auf der Welt gibt“, werde Hamburg im Wettbewerb der Häfen weiter voranbringen, so Zielinski.

Erfunden hat das „Port River Information System Elbe“ - kurz: PRISE - das Hamburger Software-Haus Dakosy. Dieses von den Spediteuren, den Terminals sowie den Linienagenten gemeinsam gegründete Unternehmen betreibt bereits das Datenportal und Kommunikationssystem des Hafens, an dem mehr als 2000 Unternehmen angeschlossen sind. „PRISE rundet unser Portfolio optimal ab.“ Finanziert wird das neue System von der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sowie Eurogate, die mit den immer neuen Verzögerungen bei der Elbvertiefung dringenden Handlungsbedarf sahen. „Dank PRISE können wir den Zu- und Ablauf von Großcontainerschiffen effizienter steuern. Davon profitieren unsere Kunden und der gesamte Hafen“, sagte Heinrich Goller, Geschäftsführer der drei Hamburger HHLA-Terminals.

Wirtschaftssenator Horch betonte, dass eine Verbesserung des Verkehrsflusses nicht allein mit dem Bau neuer Verkehrswege erreicht werde, sondern durch innovative IT-Technologien wie das PRISE-System. Das Beispiel solle andere motivieren, die Entwicklung voranzutreiben.