Der Autobauer Porsche erzielt im ersten Halbjahr Rekordergebnise. Besonders hohe Zuwächse erzielt der Konzern in China und Nordamerika.

Hamburg. Porsche ist auf seiner Rekordfahrt dank starker Autoverkäufe vor allem in China und Nordamerika nicht zu bremsen. Der Sportwagenbauer steigerte den operativen Gewinn im ersten Halbjahr um mehr als die Hälfte auf erstmals über eine Milliarde Euro. Auch hohe Spritpreise, die Schuldenkrisen in den USA und Europa und die ersten Anzeichen einer Verlangsamung der Konjunktur machen den Stuttgartern keine Probleme: Die Porsche AG profitiere von der weltweit hohen Nachfrage nach Fahrzeugen der Oberklasse, sagte gestern Vorstandschef Matthias Müller. Er hält daher an dem Ziel fest, im laufenden Jahr einen Absatzrekord von mehr als 100 000 verkauften Pkw zu erreichen.

Von Januar bis Juni wurden weltweit fast 61 000 Wagen und damit so viele wie nie zuvor ausgeliefert, ein Zuwachs von 37 Prozent. Der Umsatz kletterte um 19 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Vertriebschef Bernhard Maier kündigte trotz der guten Verkaufserfolge an, Porsche werde sein Marketing ändern und künftig weniger stark auf reine PS-Zahlen abstellen.

Vor allem bei der betuchten Kundschaft im aufstrebenden China waren die Wagen aus der Stuttgarter Sportwagenschmiede begehrt: Auf dem weltweit größten Automarkt legte der Absatz um mehr als 47 Prozent zu. Zum Vergleich: Volkswagen lieferte in China im ersten Halbjahr 16 Prozent mehr Fahrzeuge aus als vor Jahresfrist, Rivale Daimler steigerte sich um 52 Prozent. Auch auf dem wichtigen Markt in Nordamerika ließen sich die Kunden nicht von der dortigen Schuldenkrise verunsichern und bestellten bei Porsche ein Viertel mehr als vor Jahresfrist. In Europa belief sich der Zuwachs auf rund elf Prozent. Dagegen trat Porsche in Deutschland auf der Stelle, verzeichnete noch ein Plus von 0,9 Prozent.

Bei den Anlegern kamen die Geschäftszahlen gestern gut an: Die Aktie der Porsche Holding gewann zeitweise mehr als zwei Prozent. Die Porsche Holding und VW wollen möglichst noch in diesem Jahr verschmelzen und versprechen sich davon weitere Einsparpotenziale. (abendblatt.de)