Sportwagenbauer möchte Absatz bis 2018 verdoppeln

Stuttgart. Der Sportwagenhersteller Porsche hat seine Wachstumspläne drastisch angehoben. Der Absatz soll verdoppelt, 7000 Jobs geschaffen und ein neues Einsteigermodell entwickelt werden. "Wir wollen bis 2018 mindestens 200 000 Autos verkaufen, statt vier künftig sieben Modellreihen bauen und die Beschäftigung um 50 Prozent erhöhen", sagte der Porsche-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller dem "Handelsblatt". Ein neuer "Volksporsche" unterhalb des bisherigen 47 000 Euro teuren Einsteigermodells Boxster könnte neue Kundenkreise erschließen.

Derzeit setzt die VW-Tochter knapp 100 000 Stück pro Jahr ab, beschäftigt rund 13 000 Mitarbeiter und baut die Modelle Boxster/Cayman, 911, Cayenne und Panamera. Als fünfte Baureihe ist ein in Leipzig gebauter kompakter Geländewagen schon angekündigt, Cajun genannt. "Dieses Auto wird 2013 auf den Markt kommen", sagte Müller. Er plant einen Cajun-Absatz von 50 000 Einheiten pro Jahr.

Zusätzlich denkt Müller nun über einen neuen "Volksporsche" nach: "Ein kleiner offener Zweisitzer würde uns guttun", sagte er und fügte hinzu: "Im Porsche-Museum steht der 550 Spyder, der erste reinrassige Rennsportwagen von Porsche. Der gefällt mir, und ich kann mir gut vorstellen, dass wir unsere Kundschaft mit einer modernen Variante des berühmten James-Dean-Porsche überraschen." Der US-Schauspieler James Dean fuhr so ein Modell, mit dem er 1955 tödlich verunglückte. Als "Volksporsche" wurden allerdings die Modelle Porsche 914 und 924 umgangssprachlich bekannt. Sie beruhten in großen Teilen auf VW-Technik und waren für Porsche-Verhältnisse vergleichsweise billig.

Müller will die Porsche-Modellpalette auch nach oben erweitern: "Für ein Modell in dem Preissegment von 400 000 Euro sehe ich gute Chancen", sagte er. Das Wachstum soll sich nach den Plänen auch in der Kasse niederschlagen. "Ziel ist eine Umsatzrendite von 15 Prozent und eine Kapitalrendite von 21 Prozent", sagte Müller. Die Expansion lässt sich das Unternehmen einiges kosten. "Wir werden die Investitionen und das Budget für Forschung und Entwicklung um etwa 50 Prozent aufstocken", sagte Müller der Zeitung. Um das Porsche-Image als sportlicher Hersteller zu schärfen, hatten die Stuttgarter bereits die Rückkehr in den teuren Rennsport angekündigt.