Die Autokäufer entscheiden sich heute für immer stärker motorisierte Fahrzeuge. Der Trend zu SUV, den Geländewagen mit der Größe eines Kleinlasters, gilt als eine der Ursachen für die Rekordzahl von durchschnittlich 134 PS, mit denen Neuwagen heute ausgestattet sind.

Es wäre sicher falsch, den autobegeisterten Deutschen den Spaß am Fahren nehmen zu wollen. Deutsche Hersteller wie BMW, Mercedes oder Audi sind mit ihren Premiumfahrzeugen darauf angewiesen, dass die Kunden ihre Produkte nicht nur als Mittel begreifen, um von A nach B zu kommen. Vielmehr verkaufen sie eine Art Lebensgefühl, das den höheren Preis rechtfertigen und die Produktion in Deutschland ermöglichen soll.

Sowohl Käufer als auch Hersteller sollten sich aber kritisch fragen, wo dieser Trend hinführt. Ist es nötig, sich für einen 2,3 Tonnen schweren Porsche Cayenne zu entscheiden, der allein aufgrund seines Gewichts nicht zu Sparsamkeit neigen kann? Warum bietet Audi seinen neuen Q3 zunächst nur mit einem mindestens 170 PS starken Motor an? Wie kommen Mercedes-Ingenieure auf die Idee, dass ihre Kunden einen elektrisch verstellbaren Innenspiegel brauchen?

Auch weniger kraftstoffintensive Ausstattungen wie ein modernes Musiksystem, eine intelligente Navigation oder einfach ein ästhetisches Design können Kaufimpulse geben. Immer nur darauf zu verweisen, die Autofahrer wollten stärkere Motoren, ist der falsche Weg. Porsche, Mercedes oder BMW liefern sich mit diesem Argument ein ziemlich einfallsloses Wettrennen um die Kunden. Für ein eigenständiges, attraktives Profil braucht es mehr Kreativität.