Hamburg. Der Neuwagenmarkt wird zunehmend von Älteren dominiert. Ein Drittel aller privaten Neuwagen in Deutschland wird von einem Fahrer aus der Altersgruppe 60 plus erworben. Dies geht aus einer Studie des CAR-Autoforschung-Centers der Universität Duisburg-Essen hervor. "Auf die Generation Ü 60 entfallen damit mehr Neuwagenverkäufe als auf sämtliche Käufer, die jünger als 40 Jahre alt sind", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer dem Abendblatt.

Der Liebling der älteren Käufer ist der Golf Plus, 69 Prozent gingen an über 60-Jährige. Auch der Opel Meriva sowie die B- und C-Klasse-Fahrzeuge von Mercedes sind bei älteren Fahrern sehr beliebt. Das Fahrzeug mit dem kleinsten Ü-60-Anteil ist der Mini.

Die deutschen Autobauer (Audi, BMW, Ford, Mercedes, Opel, Porsche, VW) sind bei den Ü-60-Käufern stärker vertreten als die Importeure: 58 Prozent aller Neuwagen, die an Senioren verkauft werden, stammen von deutschen Herstellern. Insgesamt gingen in den ersten sechs Monaten 2011 rund 668 000 Pkw an private Käufer, rund 199 000 an Fahrer aus der Käufergruppe Ü 60. Aufgrund der Verschiebung der Alterspyramide in Deutschland werde der Anteil der Senioren an den privaten Neuwagenkäufen weiter steigen: "Um das Jahr 2020 dürften 35 Prozent aller Neuwagen, die in Deutschland an Privatpersonen verkauft werden, an diese Altersgruppe fallen", so Dudenhöffer.

Für die Hersteller bedeute dies, dass diese die Entwicklung an Fahrerassistenzsystemen zügig weiterentwickeln. Die älteren Autofahrer seien bereit, mehr Geld in umweltfreundliche Technik zu investieren. So sind etwa Hybrid-Fahrzeuge bei Käufern über 60 Jahre 1,8-mal so stark vertreten wie bei den jüngeren Fahrern - obwohl deutsche Hersteller diese Technik noch kaum im Angebot haben.