Der Hamburger Gastronom sichert die Zukunft seiner Firma. Das Unternehmen geht an seine Kinder. Im März öffnet das neue Brauhaus.

Hamburg. Der Hamburger Steakhausgründer Eugen Block sorgt für die Zukunft seines Unternehmens vor. "Meine drei Kinder Christina, Dirk und Philipp sollen jeweils ein Drittel der Firma erben", sagte Block dem Abendblatt. Die ersten 24 Prozent an dem 1968 in Hamburg gegründeten Unternehmen hat er bereits aufgeteilt. Jedes Kind erhielt acht Prozent, sodass der Senior mit 76 Prozent noch das Sagen hat. "Das war ein historischer Moment für mich."

Gleichzeitig will Block festschreiben, dass die Block House Gruppe, die derzeit 260 Millionen Euro umsetzt, nur dann von der Familie verkauft werden darf, wenn die Entscheidung einstimmig gefasst wird. Doch das dürfte kaum geschehen. Zum Unternehmen gehören unter anderem eine Fleischerei, die rund 100 Millionen Euro umsetzt, die Block Menü, die zwischen zwölf und 15 Millionen Euro erlöst, sowie die 35 Steakhäuser in Deutschland.

Block hat zum Monatsanfang völlig überraschend seinen Sohn Dirk, 36, von der Unternehmensspitze abgesetzt und den langjährigen Block-Manager Stephan von Bülow ins Unternehmen zurückgeholt. Nun sollen nur noch familienfremde Manager die Familienfirma führen. Auch diese Entscheidung dürfte für Frieden in der Familie sorgen, da auf diese Weise keines der Kinder bevorzugt wird.

Nur eine Ausnahme macht er. Dirk Block soll - erst noch an der Seite des Vaters - die Familieninteressen im Aufsichtsrat und in den Beiräten der Unternehmensgruppe vertreten. Die Eugen Block Holding besteht aus drei Aktiengesellschaften und diversen Tochterunternehmen. "Dirk soll lernen, wie der Papa entscheiden würde", sagt Block. "Viele erfolgreiche Unternehmen in Deutschland werden nicht von der Eigentümerfamilie geführt", meint der Unternehmer und verweist unter anderem auf den Autohersteller BMW. Er wolle, "dass sich kein Erbe gezwungen fühlt, das Unternehmen führen zu müssen".

Viele Firmen werden als Familienstiftung geführt. Auch Block erwägt ein solches Konstrukt. "Ich lasse mich derzeit beraten, aber die Sache ist noch nicht ausdiskutiert", sagt der 70-Jährige. "24 Prozent der Unternehmensanteile haben jetzt die Kinder, der Rest könnte in eine Stiftung gehen, an der die Kinder beteiligt wären."

Auch wenn Block langfristig beruflich kürzertreten will, greift er immer noch gern ins Geschäft ein. Gerade hat sein Hotel Grand Elysée mit Paul Kernatsch, der bisher das Hotel Elephant in Weimar geleitet hat, einen Direktor bekommen. Das ist der 15. Hotelchef innerhalb von nur 26 Jahren. "Man ist ja kein Sadist. Kündigungen machen keinem Freude. Aber ich sah es als meine Pflicht an, auf Fehler zu reagieren", begründet Block die häufigen Wechsel in dem Haus mit derzeit 31 Millionen Euro Umsatz und einer Zimmerbelegung von 70 Prozent. In den Steakhäusern testet er gerade, wie sein Knoblauchbrot besser schmecken kann. Es soll auch wieder größer werden, nachdem es in jüngster Vergangenheit etwas geschrumpft ist. In den vergangenen 30 Jahren hat der Steakhausgründer nacheinander zehn Grundstücke an der Rothenbaumchaussee erworben, um das Elysée zu bauen und später zum Grandhotel zu erweitern. Jetzt würde er gerne ein Grundstück an der Tesdorpfstraße erwerben, um dort Wohnungen, Arztpraxen und Gastronomieflächen zu bauen. Doch auch der IT-Riese SAP hat ein Auge auf das Gelände geworfen.

Das Unternehmen war der erste große Mieter in der damals neuen HafenCity und will jetzt in Richtung Dammtor umziehen. "Die Stadt betont immer wieder, dass sie den Wohnungsbau fördern will. Die Tesdorpfstraße eignet sich besser für Wohnungen als für Büros", sagt Block und wartet auf die Entscheidung der Stadt. In der Hansestadt gebe es schon jetzt zu viele leer stehende Büroflächen.

Auch bei seinem jüngsten Projekt, dem Brauhaus Blockbräu an den Landungsbrücken, muss sich der Unternehmer gedulden. Seit Jahren will er im ehemaligen Lokal Pupasch einen Biertempel mit 1000 Plätzen und Dachterrasse eröffnen. Doch die dazu notwendige Renovierung der Landungsbrücken durch die Stadt dauert wesentlich länger als erwartet. Block, der für die Innenrenovierung des Gebäudes zuständig ist, hofft nun, dass er sein Lokal mit angeschlossener Brauerei im kommenden März eröffnen kann. "Damit beleben wir für die Hamburger einen ehemaligen Auswanderertreff", sagt der Unternehmer.