Acht Millionen Euro werden in den Umbau des früheren Pupasch investiert. Die Eröffnung soll schon Ende des Jahres stattfinden.

Hamburg. Eugen Block ist nicht zu bremsen, steigt über Bauschutt, klettert auf dem Dach der Landungsbrücken noch auf das Baugerüst und blickt lächelnd in die Runde von der Elbphilharmonie bis zum Blohm + Voss-Dock. "Das ist ein toller Blick, und auch drin wird es schön." Eugen Block selbst will die Visitenkarte der Hansestadt wieder zu dem machen, was sie einst im Jahr 1910 war: eine gastronomische Perle. "Ich schaffe das; es ist eine Herausforderung, die mir Spaß macht", sagt er. Der Optimismus Pupasch-Baustelle ist angebracht, obwohl hinter dem Steakhaus-König liegen in allen Stockwerken meterhohe Berge von Schutt, Kabeln und Baumüll - und eine Wartezeit von fast anderthalb Jahren.

Denn Ende des Jahres soll die Eröffnung von "Block-Bräu" im ehemaligen "Pupasch" sein. Dann will der Multi-Gastronom sein eigenes Bier an den Landungsbrücken verkaufen. In der kommenden Woche will die Hamburger Hafenverwaltung, die sich so gern "Hamburg Port Authority" (HPA) nennt und Eigentümerin der Immobilie ist, einen genauen Zeitplan vorlegen.

Im Dezember 2008 wurde bekannt, dass Eugen Block neuer Pächter der fast 1000 Quadratmeter großen Gaststätte wird. Seit Mitte Februar ist endlich die Baustelle eingerichtet, und das Gebäude wird entkernt. "Jetzt haben wir die Logistik für das komplizierte Gebäude fertig", sagt Eugen Block.

Entstehen soll eine Riesen-Gaststätte mit einer Brauerei, die bundesweite Bedeutung erlangen und in der gleichen Liga wie das Münchner Hofbäuhaus spielen soll. Der Name "Block-Bräu" ist wohl Auftrag. "Ich bin jetzt 70 und mache das allein", sagt der Gastronom, der andere Bereiche der Hotel- und Gaststätten-Betriebe seinem Sohn Dirk übertragen h

460 Sitzplätze sind auf zwei Ebenen geplant. Hinzu kommt die große Dachterrasse mit noch mal Hunderten von (Steh-)Plätzen und einem Klubraum davor. In der unteren Ebene sollen der lange Tresen und Tische stehen. Im ersten Stock soll die Bier-"Fabrik" mit den Sudpfannen stehen. Verbunden werden die Stockwerke über eine breite Treppe, die in der Mitte entstehen soll. Auch bei der Treppe hat Eugen Block "Frauenbeine, die man von allen Seiten sehen soll", im Blick - wie schon beim neuen Elysée-Eingang, der so gebaut ist, dass ein "Frauenbein beim Aussteigen aus dem Auto nicht im Regen stehen darf".

Gastronomisch plant der Steakhaus-König eine volkstümliche Küche. Eugen Block: "Einfach und gut soll es werden. Die Hamburger sollen wieder stolz auf ihre Landungsbrücken sein." Da werde mit Hamburger Patriotismus gekocht. "Schließlich gehören die Landungsbrücken zu den touristischen Top-Lagen in Deutschland." Im Logo der neuen "Block-Bräu"-Gaststätte soll der markante Uhrenturm aus Tuffstein stehen, der mit seinen Glockenschlägen die Glasen (halbe Stunden, mit der Schiffsglocke gezählt) anzeigt.

Auf acht Millionen Euro schätzen Experten die Umbaukosten. Ein Teil des Geldes fließt jetzt in die Fassaden-Sanierung des eingerüsteten Gebäudes. Weiterhin sollen die hässlichen Blech-Container verschwinden, die die Vorpächter auf das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes hatten bringen lassen. In diesen Containern hielten Brüder Burim und Bashkim Osmani Hof. Bis Ende 2007 hatten die Albaner im "Pupasch" Regie geführt.