In der kommenden Woche eröffnet die weltgrößte Branchenmesse Cebit wieder ihre Tore. Aus der Hansestadt Hamburg sind rund 70 Firmen dabei.

Hamburg. Die Zukunft liegt nicht weit entfernt. Ab Dienstag ist sie in Hannover, kann dort fünf Tage lang bestaunt, berührt und erfahren werden. Auf der weltweit größten Hightech-Messe Cebit kommt die digitale Branche zusammen, präsentiert sich und den Verbrauchern Neuerungen der IT-Welt. Hamburg ist mit rund 70 Firmen vertreten. Allerdings gibt es in diesem Jahr keinen Gemeinschaftsstand von hamburg@work - es fehlt an finanziellen Mitteln der Stadt, ein angemessener Stand ist dadurch nicht zu bezahlen.

"Bei einigen unserer Mitgliedsunternehmen war auch der Wunsch nach einem Gemeinschaftsstand nicht mehr so groß", sagt Uwe Jens Neumann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung HWF und Chef von hamburg@work. Viele bevorzugen mittlerweile Spezialmessen wie die neue MXO für mobile Technologien in Hamburg oder die GamesCon in Köln. Die Cebit als eine Messe, die verschiedene Sparten zusammenbringt, ist für sie nicht länger die erste Adresse. Das machte sich zuletzt in der rückläufigen Zahl der Aussteller bemerkbar. In diesem Jahr soll sie mit rund 4200 Teilnehmern immerhin wieder leicht gewachsen sein.

Gezielt versuchen die Cebit-Veranstalter, der Abwanderung von Ausstellern und privaten Besuchern entgegenzuwirken. Mit Cebit life widmet sich einer von vier großen Themenbereichen dem digitalen Lebensstil. Mobile Apps, Tablet-Computer, Spiele und soziale Medien gehören längst zum Alltag vieler Menschen. Für den meisten Gesprächsstoff aber sorgt bereits im Vorwege das sogenannte Cloud Computing. Dabei werden Funktionen nicht mehr von dem eigenen Computer, sondern von Großrechnern im Internet gespeichert. "Das wird die Kosteneffizienz stark nach vorne bringen", prognostiziert August-Wilhelm Scheer, Präsident des IT-Branchenverbands Bitkom.

Die Trends von morgen sind auch für die Hansestadt von Bedeutung. Und im Wettkampf um Bits und Bytes scheinen die hier ansässigen Firmen gut aufgestellt. "Hamburg ist und bleibt ein IT-Standort", so Uwe Jens Neumann. Anfang 2010 zählte die Handelskammer 8455 IT-Unternehmen mit rund 45 000 Beschäftigten. Davon bietet mehr als die Hälfte IT-Services und Beratung an, ein Viertel hat sich auf Softwareentwicklung spezialisiert, die restlichen Firmen sind in den Bereichen Datenverarbeitung, Herstellung von Geräten und Spielen sowie Telekommunikation tätig. Besonders stark wächst die Spielesparte, hier gilt die Stadt sogar als Marktführer - hinsichtlich der Themen Tablet-Computer, Smartphones oder neue Betriebssysteme gibt man sich ebenfalls wettbewerbsfähig. Schließlich würden Großkunden direkt vor der Haustür auf Innovationen warten. "In Hamburg sind viele Werbeagenturen und Medienhäuser, die Bedarf nach funktionalen Apps und mobiler Werbung haben", sagt HWF-Chef Neumann. Den könne man problemlos decken. Die Zukunft kann also kommen.