Stadt will sich an Finanzierung einer Transfergesellschaft für die rund 11.000 von der Entlassung bedrohten Beschäftigten beteiligen.

Hamburg. Die Stadt Hamburg ist bereit, sich an der Finanzierung einer Transfergesellschaft für die rund 11.000 von der Entlassung bedrohten Beschäftigten der insolventen Drogeriekette Schlecker zu beteiligen. Die Hansestadt werde für den geplanten Kredit der Förderbank KfW in Höhe von insgesamt 71 Millionen Euro mitbürgen, sagte die Sprecherin der Wirtschaftsbehörde, Susanne Meinecke, dem Abendblatt. Voraussichtlich werde der Anteil bei rund 900.000 Euro liegen.

"Der genaue Wert bemisst sich nach den Filialen und den betroffenen Mitarbeitern in der Hansestadt", sagte Meinecke. In jedem Fall werde die Summe weniger als eine Million Euro betragen. Am Montag hatten sich die Bundesländer generell auf die Auffanggesellschaft geeinigt, eine endgültige Entscheidung soll morgen fallen.

+++ Länder einigen sich auf Schlecker-Auffanggesellschaft +++

+++ Die ersten Schlecker-Mitarbeiter müssen gehen +++

Nach jetzigem Stand werden 28 Schlecker-Filialen in Hamburg geschlossen und rund 100 Mitarbeiter dabei ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Transfergesellschaft soll dazu dienen, dass die betroffenen Beschäftigten - überwiegend Frauen - zunächst einen Großteil ihres Gehalts weiterbekommen und gleichzeitig für Bewerbungen geschult werden.

Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) sagte den Schlecker-Frauen Unterstützung zu. "Die Absicherung eines Massekredits wird an Schleswig-Holstein nicht scheitern", sagte er.

Unterdessen erhielten die Betriebsräte der insolventen Drogeriekette gestern die Kündigungslisten mit den Namen jener Beschäftigten, die konkret von den Entlassungen betroffen sind. Auch die ersten Mitarbeiter seien schon über ihr Schicksal informiert worden, hieß es aus Baden-Württemberg, wo das Unternehmen aus Ehingen seinen Hauptsitz hat.