Der SPD-Chef war 13 Jahre verheiratet. Nach langer Zeit der Trauer scheint der Witwer wieder glücklich zu sein.

Berlin. Er wirkt so energiegeladen, so kämpferisch. Franz Müntefering (69) strahlt wieder Glück aus. Der Mann, der wenige Wochen nach dem tragischen Krebstod seiner Frau Ankepetra im Juli vergangenen Jahres auf die politische Bühne zurückgekehrt war, um seiner Partei aus der Krise zu helfen - er kann sogar wieder richtig lachen. Das hat die "Bunte" jetzt festgestellt. Und gibt in ihrer aktuellen Ausgabe auch in Bild und Text eine Antwort darauf, was das Geheimnis seiner neuen Kraft sein könnte. Und die heißt - Michelle Schumann.

Die gut aussehende 29-Jährige, die unter Nordrhein-Westfalens Genossen als großes Nachwuchstalent gilt, ist seit Ende vergangenen Jahres wissenschaftliche Mitarbeiterin im Abgeordnetenbüro des Parteichefs. Zuletzt wurden beide immer häufiger zusammen gesehen - Nicht nur bei Parteiterminen, sondern auch beim Bummel durch den Stadtteil Mitte. Das war sogar schon im Herbst vergangenen Jahres.

Schumann ist ausgebildete Kinderpflegerin, studierte Journalistin und schreibt für das SPD-Blatt "Vorwärts" - am liebsten über "Münte". Sie kommt aus Herne, zog nach Informationen des Blatts aber Ende 2008 nach Berlin-Kreuzberg. Im Willy-Brandt-Haus ist das vertrauensvolle Miteinander der zwei kein Geheimnis mehr. Überrascht haben die Fotos in der Zeitschrift dort deshalb kaum, wie es hinter vorgehaltener Hand heißt. Offiziell sagt Parteisprecher Stefan Giffeler aber nur: "Das ist eine urprivate Angelegenheit von Herrn Müntefering, die wir nicht kommentieren." Auch Müntefering selbst gibt nur selten Einblicke in sein Seelenleben, dafür ist er einfach nicht der Typ.

Millionen Deutsche litten dennoch mit ihm, als seine Frau Ankepetra nach langer Krankheit in seinen Armen gestorben war. Um sie in dieser Stunde nicht alleine lassen zu müssen, war Müntefering am 13. November 2007 als Vizekanzler und Arbeitsminister zurückgetreten. Es gebe Dinge im Leben, die seien wichtiger als die Politik, hatte er damals erklärt. Tatsächlich war es jenes Versprechen an Ankepetra, das Müntefering einlösen wollte: sie zu Hause bis zum letzten Atemzug zu pflegen. Auch als er einige Wochen später über die 13 Jahre Ehe in einem Augenblick seltener Offenheit voller Liebe sagte: "Eine ganz große Sache war das." Doch schon damals hatte der Parteichef hinzugefügt: "Ich glaube nicht, dass es irgendetwas mit Liebe zu tun hätte, wenn man nach dem Tod des Partners in sich zusammenfällt, sich von der Welt abwendet und für den Rest des Lebens in Trauer verharrt."