Liegt ein Jahr zurück und es ist immer noch so dominierend, dass ich darüber schreiben will.

Zwei Wochen verbrachten wir in Rom. Rom hat alles, was man haben kann und alles, oder vieles haben wir besichtigt und genossen. Ein Stadtführer erwähnte mehr so nebenbei, dass es an der Piazza del Popolo ein Goethe-Museum gibt.

Das Stichwort für uns. Nichts wie hin zur besagten Piazza! Ein Polizist konnte uns nicht weiterhelfen. Ich dachte, wenn auch ohne Italienischkenntnisse das Wort "Goethe" fällt, dann muss alles klar sein. Mitnichten! (Wir kennen doch auch "Dante".)

In einem nahen Zeitschriftenladen erhielten wir unerwartet Hilfe. Der Besitzer führte uns nur eben um die Ecke in die Via del Corso, Nr. 18, CASA DI GOETHE *) stand auf einem kleinen blanken Schild. GOETHE PUR erwartete uns. Erstausgaben, Pressedrucke, illustrierte Ausgaben und Sekundärliteratur stehen in der Spezialbibliothek zur Verfügung.

Auf rund 600 qm erinnern die Dauerausstellung und auch Sonderveranstaltungen an die Zeit, 1786 bis 1788, die Goethe in Italien verbrachte und bei seinem Malerfreund Johann Heinrich Tischbein in der Via del Corso wohnte.

Die Rom-Reise lässt bei mir immer als primären Punkt dieses so unerwartete und hautnahe Erlebnis mit dem berühmten Deutschen in der Erinnerung aufleuchten. Es war sozusagen das Sahnehäubchen.

*) Träger der Casa di Goethe ist der Arbeitskreis selbstständiger Kultur-Institute e.V. in Bonn.

Elisabeth Kahle, Hamburg