Diese Autorin kann Sätze sagen, für die sie alle Frauen auf ewig in ihr Herz schließen werden, während die Männer wissend seufzen. Zum Beispiel diesen: "Entweder mache ich mir Sorgen oder was zu essen."

So beginnt Ildikó von Kürthys neuer Roman "Blaue Wunder". Natürlich geht es wieder um ihr Lieblingsthema: Frau über 30 versucht trotz Verliebtheit, cool zu bleiben. Dass das mit vielen Peinlichkeiten verbunden ist, erklärt sich angesichts des gefährlichen biologischen Alters von selbst. Erst recht bei einer Autorin wie Kürthy, die den weiblichen Slapstick geradezu erfunden hat ("Freizeichen", "Mondscheintarif"). Auch diesmal blamiert sich ihre Heldin Elli mehrfach bis auf die Knochen. Sie findet heraus, dass ihr Traummann eine Verlobte hat, gegen die sie antreten muss, und das geht nicht ohne üble Pannen. Elli macht sich herzzerreißend zum Affen, und wer jemals Liebeskummer hatte, kennt ähnliche Beispiele. Die Lösung kommt von ganz unerwarteter Seite und bereitet einem Mann ein "blaues Wunder".

Die Bestseller-Autorin von Kürthy, selbst glücklich mit einem Stern-Kollegen verheiratet, spielt lustvoll mit den Klischees: mit schwulen Frauenkennern, biestigen Konkurrentinnen, merkwürdigen WGs und immer wieder mit weiblichen Problemzonen.

Natürlich wird am Ende alles gut. Die Hamburgerin, die sich zum Schreiben mehrere Wochen auf Mallorca zurückzog (das Journal berichtete), kann extrem unterhaltsam erzählen und fulminante Dialoge zu Papier bringen. Auch wenn sie diesmal die Fäden ein bisschen weniger elegant zusammenführt als sonst. Dafür spielt das Buch in Hamburg und hat auch von daher einen hohen Wiedererkennungswert. Ach, die Hoheluftchaussee, wie ist sie doch scheußlich! (rmm)

Ildikó von Kürthy: Blaue Wunder. Roman. Wunderlich/Rowohlt;17,90 Euro.