Bergstimmungen können von einer Minute zur anderen wechseln. Das Matterhorn zum Beispiel ragt auf einem Bild erst gebieterisch aus der Ferne, wirkt dann wie in faserigen Nebel gehüllt fast schüchtern und glänzt schließlich einladend mit sonnendurchfluteten Wolken umkränzt - grandios fotografiert von Jürgen Winkler. Der bestieg und fotografierte zwischen 1959 und 1976 Berge in aller Welt und stellt sie in dem Bildband "Aus den Bergen" wirkungsvoll zusammen. Zudem führt er in die Herausforderungen und Gefahren der Fotografie in den Bergen ein. Geduld ist erste Priorität, um in der gewaltigen Masse von Motiven Winkel, Stimmung und Licht perfekt zu kombinieren. Doch wer in schweißtreibender Anstrengung einen vereisten Hang erklommen hat, der wartet dann auch, jeglichem Wetterumschwung zum Trotz, bis endlich alles stimmt. Nur selber wandern ist schöner. (Larissa Harmsen)

Jürgen Winkler: Aus den Bergen. Photographien in Schwarz-Weiß. Bruckmann, 160 S., 110 Abb.; 35 Euro.