Washington. Die amerikanische Gesundheitsbehörde warnt vor einem seltenem Bakterium in rezeptfreien Augentropfen: Die Infektion kann zum Tod führen

In den USA sind laut verschiedenen Berichten drei Menschen gestorben, vier erblindet und acht musste der Augapfel entfernt werden: Der Grund soll eine Infektion mit neuartigen Keimen sein – ausgelöst durch frei verkäufliche Augentropfen. Das berichtete die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC (Center for Disease Control and Prevention) und warnt vor den Gefahren des Mittels.

Augentropfen: Seltener Bakterienstamm entdeckt

Laut der Behörde werden die Schäden durch den seltenen Bakterienstamm: "Pseudomonas aeruginosa" ausgelöst. Das Auge könnte sich durch die Keime entzünden. In den USA sind die Infektionen mit dem Bakterium zuvor noch nicht aufgetaucht. Die neuen Keime seien zudem gegen Medikamente resistent. Das heißt: Eine Infektion ist besonders schwer mit Arzneimitteln zu behandeln.

Seit Mai 2022 hatte die Behörde Patienten untersucht, um der Infektion auf die Spur zu kommen. Dabei sind die Experten auf Augentropfen gestoßen, die offenbar für die Augenentzündungen sorgten: die Produkte "EzriCare" und "Delsam Pharma’s Artificial Tears". In beiden Produkten konnten die Bakterien gefunden werden.

Infektion am Auge: Was sind die Symptome?

Laut der Gesundheitsbehörde CDC zeigt sich die Infektion durch gelben, grünen oder klaren Ausfluss aus dem Auge, Augenschmerzen oder ein gerötetes Auge oder Augenlid. Es könne auch sein, dass Patienten plötzlich lichtempfindlich reagieren oder nur verschwommen sehen. Die CDC meldete bereits 68 Betroffene in 16 Bundesstaaten.

Der amerikanische Sender CNN berichtete von einer 72-jährigen Frau, die, nachdem sie "EzriCare" verwendet hatte, ein gelbes Sekret in ihrem Auge bemerkte. Nach mehreren Operationen habe sie trotzdem ihr Augenlicht verloren. Auch ein 72-jähriger Mann soll durch das resistente Bakterium auf dem rechten Auge fast komplett erblindet sein. CNN bezieht sich auf einen Bericht aus der Wissenschaftszeitschrift "Jama Ophthalmology".

Die Gesundheitsbehörde warnt ausdrücklich vor den Tropfen und teilte mit, dass die Produkte nicht mehr benutzt werden sollten – solange bis weitere Leitlinien und Erkenntnisse von der CDC kommen. (emi)