Berlin. Eine Booster-Impfung erhöht den Schutz vor dem Coronavirus. Aber sie wirkt nicht sofort. Wir erklären, ab wann Sie geschützt sind.

  • Im Kampf gegen Omikron gelten Booster als wichtigstes Werkzeug
  • Wann die Booster-Impfung gültig ist, definieren Bundesländer allerdings unterschiedlich
  • Doch ab wann schützt die Auffrischungs-Impfung tatsächlich?

Die Omikron-Variante sorgte im vergangenen Winter und Frühjahr für eine fünfte Corona-Welle und Infektionszahlen in bis dahin ungekannter Höhe. Inzwischen sind die Zahlen zwar wieder gesunken – für den kommenden Herbst rechnen Experten aber wieder mit einem Anstieg.

Um dann vorbereitet zu sein, sollten sich möglichst viele Menschen bereits jetzt impfen oder ihre Impfung auffrischen lassen. Sind die Zahlen schon wieder hoch, ist es vielleicht zu spät für einen Booster. Oder nicht? Wie schnell wirkt eigentlich die dritte Impfung mit Biontech oder Moderna? Wann ist der Impfschutz wieder vollständig und gültig?

Das Paul-Ehrlich-Institut, das die Sicherheit der Impfstoffe in Deutschland überwacht, teilt auf seiner Seite mit, dass eine Auffrischimpfung einen verbesserten Schutz gegenüber Omikron zeigt. Eine Analyse der britischen Gesundheitsbehörde UKHSA pflichtet der Datenlage bei. Auffrischimpfungen böten auch bei Omikron einen hohen Schutz vor schweren Verläufen.

Biontech oder Moderna: Wann wirkt der Booster?

Der Schutz setzt jedoch nicht unmittelbar nach der dritten Spritze ein. Wie das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Seite berichtet, tritt die erhöhte Schutzwirkung wohl erst ab sieben Tagen nach der Booster-Impfung ein.

Eine bereits Ende Oktober 2021 im Fachblatt The Lancet veröffentlichte Studie beobachtete, wie der Impfschutz nach der dritten Dosis in diesem Zeitraum deutlich erhöht wird. Verglichen wurden zwei Bevölkerungsgruppen: Die eine Gruppe, hatte eine Auffrischungsimpfung erhalten. Die erste Impfserie der anderen Gruppe war mindestens fünf Monate her. Auch interessant: Booster unter 18 – Das sind die Regeln für Kinder und Jugendliche

Eine Studie aus Israel ergab wiederum, dass sich die Infektionen in der Gruppe mit Auffrischungsimpfung ab zwölf Tagen nach der Verabreichung um den Faktor 11,3 gegenüber der Gruppe ohne Auffrischungsimpfung verringert hatten. Die Rate der schweren Erkrankungen war um den Faktor 19,5 niedriger als bei der Gruppe ohne Auffrischungsimpfung.

Folglich ist davon auszugehen, dass der Impfschutz der Booster-Impfung nach etwa sieben bis zwölf Tagen einsetzt, so das Bundesgesundheitsministerium. Bei den bisherigen Impfungen galt noch, dass der vollständige Impfschutz 14 Tage nach der zweiten oder bei Johnson & Johnson der ersten Impfung besteht. Mehr zum Thema: Corona-Impfung – Booster schon vor Ablauf der sechs Monate?

Booster-Impfung: Wie schnell wirkt die Auffrischung?

Ähnliches zeigte sich auch bei schweren Verläufen von Covid-19 und Todesfällen im Zusammenhang mit der Krankheit. Jeweils rund sieben Tage nach der dritten Impfung waren Unterschiede zu beobachten. Vereinfacht gesagt starben dreifach Geimpfte weniger oft oder wurden weniger oft schwer krank als Menschen mit einer normalen Impfserie; die Abweichungen in den jeweiligen Kurven zeigten sich nach sieben Tagen. Weiterlesen: Corona – Können junge Menschen die Booster-Impfung bekommen?

Die Booster-Impfung erhöht den Schutz vor Corona deutlich.
Die Booster-Impfung erhöht den Schutz vor Corona deutlich. © imago images/Westend61

Die Forscher machten in ihrer Arbeit dennoch klar: "Der beste Zeitpunkt, um mit einer dritten Impfung größtmöglichen Schutz gegen Corona zu erzielen, ist unbekannt." Es sei etwa möglich, dass sich der Impfschutz nach der dritten Impfung mit dem Biontech-Vakzin bereits früher aufbaue. Ein Anstieg in der Antikörperproduktion sei bereits nach drei bis fünf Tagen feststellbar.

(fmg mit dpa)