Washington. Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist mit 88 Jahren gestorben. Für den Irak-Einsatz der USA wurde er einst schwer kritisiert.

Der ehemalige Verteidigungsminister der USA Donald Rumsfeld ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie am Mittwoch mit.

"Mit tiefer Trauer geben wir das Ableben von Donald Rumsfeld, ein Amerikanischer Staatsmann und hingebungsvoller Ehemann, Vater, Großvater und Urgroßvater bekannt", heißt es in der Mitteilung. Rumsfeld sei im Kreise seiner Familie in Taos, New Mexiko gestorben.

Rumsfeld war unter der republikanischen Regierung von Ex-Präsident George W. Bush von 2001 bis 2006 US- Verteidigungsminister und damit Chefplaner des militärischen Intervention im Irak. Bereits zuvor war Ramsford unter Ex-Präsident Gerald Ford von 1975 bis 1977 der damals jüngste US-Verteidigungsminister der US- Geschichte – im Kabinett von George W. Bush war er dann der älteste.

Rumsfeld stand für Irak-Einsatz stark in der Kritik

Rumsfeld hatte viele Kritiker. Der ehemalige US-Senator John McCain sagte 2007 über seinen Parteikollegen, dieser werde „als einer der schlechtesten Verteidigungsminister überhaupt in die Geschichte eingehen“. In Verbindung mit dem Krieg war Rumsfeld nach einer schweren Schlappe der Republikaner bei Kongresswahlen zurückgetreten.

Der US-Senat warf Rumsfeld 2008 eine Mitverantwortung für Menschenrechtsverletzungen in US-Haftlagern vor. Insbesondere der Skandal um das Gefängnis in Abu Ghoreib bei Baghdad brachte Rumsfeld in Bedrängnis. Rumsfeld haftete zudem der Vorwurf an, 2002 mit der Genehmigung „aggressiver Verhörtechniken“ bei mutmaßlichen Terroristen im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba zu späteren Misshandlungen beigetragen zu haben. Nach seiner politischen Karriere wechselte Rumsfeld in die Privatwirtschaft.

(dpa/jas)