- Um den Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen, nahmen zahlreiche Superstars am Samstag und in der Nacht zu Sonntag an einem großen Streaming-Event teil
- Bei „One World – Together at Home“ traten unter anderem die Rolling Stones, Billie Eilish, Beyoncé und Elton John auf
- Auch die deutsche Band Milky Chance und Heidi Klum waren dabei
- Nach Angaben der Veranstalter kamen so 128 Millionen Dollar für den Kampf gegen das Coronavirus zusammen
Gemeinsam gegen das Coronavirus: Mit einem Charity-Konzert unter dem Motto „One World – Together at Home“ haben zahlreiche internationale Stars für Solidarität in der Corona-Krise geworben und Geld zugunsten eines Fonds der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesammelt. Nach Ende des Konzerts gaben Mitveranstalterin Lady Gaga und die Aktivisten-Organisation Global Citizen bekannt, dass Spenden in Höhe von knapp 128 Millionen Dollar für Gesundheitspersonal in aller Welt zugesagt worden seien.
„Heute bin ich so glücklich, dass wir zusammen eine Welt Zuhause sind“, sagte Lady Gaga, Mitorganisatorin der Show, zum Auftakt des Events. Die mehrstündige Show, die auf mehreren internationalen TV-Sendern und im Live-Stream zu sehen war und ist, lief vom frühen Samstagabend bis tief in die nacht zum Sonntag. Die Stars traten dabei in Wohnzimmern, auf Terrassen oder anderen Plätzen in ihren Häusern auf. Das Line-Up hätte namhafter kaum sein können. Neben vielen anderen dabei:
- Billie Eilish
- Beyoncé
- Taylor Swift
- The Rolling Stones
- Celine Dion
- Elton John
- Paul McCartney
- Alanis Morissette
- Lang Lang
- Stevie Wonder
Eine detaillierte Liste des Line-Ups finden Sie hier.
Die vier Mitglieder der Stones spielten – jeder für sich in seinem eigenen Wohnzimmer – ihren Song „You can’t always get what you want“. Zu sehen waren sie auf einem viergeteilten Bildschirm, Schlagzeuger Charlie Watts improvisierte mit Alltagsgegenständen als Trommeln. Taylor Swift stimmte am Klavier passenderweise ihren Hit „Soon you better“ (Bald geht es dir wieder besser) an. Der 69-jährige Stevie Wonder erinnerte am Klavier in seinem Wohnzimmer mit dem berühmten Jazz-Song „Lean on Me“ an den kürzlich verstorbenen Songwriter Bill Withers.
Auch zwei deutsche Beiträge waren bei „One World – Together at Home“ zu sehen: Die Band Milky Chance („Stolen Dance“), die eigentlich gerade durch die USA und Kanada touren wollte und wegen der Corona-Krise umplanen musste, spielte ihren Hit-Song „Stolen Dance“. Philipp Dausch und Clemens Rehbein (beide 27) hatten sich zuvor mit kleinen Streaming-Konzerten auf Instagram und Spotify in den Fokus der Veranstalter gespielt und streamten ihren Beitrag aus ihrer Heimatstadt Kassel streamen.
Heidi Klum zählte zu den vielen Stars, die Ärzten und Krankenschwestern für deren Einsatz Dank aussprachen. Sie seien die „wahren Helden“ in der Corona-Krise, sagte Klum. Auch Laura Bush und Michelle Obama, beide frühere First Ladys der USA, dankten den Helfern in Krankenhäusern und Geschäften. Die US-Starmoderatoren Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel und Stephen Colbert führten durch die Show. Den Ausklang mit einem gemeinsamen virtuellen Auftritt machten Lady Gaga, Céline Dion und der italienische Sänger Andrea Bocelli begleitet von dem chinesischen Star-Pianisten Lang Lang.
UN-Generalsekretär António Guterres grüßte die Zuschauer über ein eingespieltes Video mit den Worten: „Heute Abend feiern wir den Mut und die Opferbereitschaft der Helden im Gesundheitswesen und in anderen Branchen durch die universelle Sprache der Musik.“ Er rief die Musikfans dazu auf, sich dem Aufruf der UNO nach einem „weltweiten Waffenstillstand“ anzuschließen, damit sich alle Länder auf ihren „gemeinsamen Feind: das Virus“ konzentrieren könnten.
Bevor die Hauptacts ans Mikro gingen, bereiteten andere Künstler und Prominente schon sechs Stunden lang die Bühne. Christine and the Queens, Schauspieler Don Cheadle und Samuel L. Jackson und die US-Fußball-Weltmeisterin Megan Rapinoe waren unter anderem dabei. Insgesamt hatten mehr als hundert Künstler ihr Teilnahme zugesagt.
Show sollte „Moment der globalen Einheit“ schaffen
Veranstalter Hugh Evans leitet die Aktivisten-Bewegung Global Citizen, die das ungewöhnliche Event in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation und der US-Sängerin Lady Gaga auf die Beine gestellt hatte. Das Konzept stammte von Chris Martin: Der Coldplay-Star hatte im vergangenen Monat im Rahmen der „Together, At Home“-Serie von Global Citizen Live auf Instagram ein Mini-Konzert gegeben. Schon Ende März hatten zahlreiche „Wohnzimmer“-Konzerte in Deutschland stattgefunden.
Mit der virtuellen Sondershow am Samstag wollte Global Citizen nach eigenen Angaben einen „Moment der globalen Einheit im Kampf gegen Covid-19 schaffen“. Sie sollte laut Evans das Gesundheitspersonal in ihrem Kampf gegen Corona unterstützen.
Gleichzeitig wollte Global Citizen aber auch Regierungen und Großspender dazu aufrufen, die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Krise zu unterstützen. Nach eigenen Angaben hatte Global Citizens bereits vor der Show 35 Millionen Dollar an Spenden für die WHO gesammelt.

US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag den Stopp der US-Zahlungen an die WHO verkündet. Er warf der in Genf ansässigen UN-Organisation „Missmanagement“ in der Corona-Krise und Einseitigkeit zugunsten Chinas vor. Trump Schritt war weltweit auf scharfe Kritik gestoßen. (jb/ba/afp/dpa)
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