Berlin. Seiichi Miyake hat Blinden das Leben etwas leichter gemacht. Google erinnert heute an den Erfinder des Blindenleitsystems.

Was für die einen bloß ein hübsches Extra in der Gehweggestaltung ist, hilft anderen massiv, sich im Alltag zurecht zu finden. Die Erfindung des Japaners Seiichi Miyake kann sogar Leben retten: In den Boden eingelassene Noppen helfen Blinden bei der Orientierung. Zum ersten Mal kam das Leitsystem in Okayama City am 18. März 1967 zum Einsatz und hat sich seitdem weltweit verbreitet.

Mit seinem heutigen Google Doodle erinnert der Suchmaschinen-Riese auf seiner Startseite an den Erfinder mit einem animierten Gif. Zusätzlich zu der Grafik hat Google auch einen Begleittext veröffentlicht. Miyake habe 1965 einem Freund helfen wollen, der dabei war, zu erblinden.

Google Doodle ehrt Seiichi Miyake – Nutzer feiern Idee

Das Leitsystem hilft Menschen mit Sehbehinderungen, sich zu orientieren. So wie hier am Siegener Bahnhof.
Das Leitsystem hilft Menschen mit Sehbehinderungen, sich zu orientieren. So wie hier am Siegener Bahnhof. © WP | Hendrik Schulz

Von seinem eigenen Geld habe Miyake das taktile Leitsystem entwickelt, das so funktioniert: Im Boden sind entweder runde oder längliche Erhebungen eingelassen. Diese können Menschen mit Sehbehinderung durch die Benutzung eines Blindenstocks erspüren. Runde Noppen verheißen Gefahr, zum Beispiel an Bahnsteigkanten. Längliche Formen hingegen kennzeichnen einen Weg, der gefahrlos benutzt werden kann.

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Google selbst hat vor wenigen Tagen eine Technologie vorgestellt, die Erblindeten helfen könnte. „Google Lookout“ soll mithilfe der eingebauten Smartphonekamera Gegenstände erkennen und Nutzern per Sprachausgabe erzählen, worum es sich handelt.

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In einer Mitteilung empfiehlt der Konzern, dass Nutzer ihr Smartphone mit der installierten App am besten an einer Schnur um den Hals oder in einer Hemdtasche tragen. Dabei muss die Kamera nach vorne gerichtet sein. Bislang ist Lookout nur auf den firmeneigenen Pixel-Geräten und auf Englisch verfügbar. Google weist zudem darauf hin, dass sich die App noch in der Testphase befindet.

Bei den Nutzern kommt die Idee mehr als gut an. Auf Twitter wird die Suchmaschine dafür gelobt, dass sie Seiichi Miyake mit dem Google Doodle ehrt. Hier eine Auswahl der Kommentare:

• „Das heutige Google Doodle ist so wichtig, dass ihr euch eine Minute dafür nehmen sollt.“

• „Sehr cool.“

• „Schönes Google Doodle heute.“

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