Berlin. Das Reh „Bambi“ kennt jeder, seinen Schöpfer nur wenige. Tyros Wong wurde vor 108 Jahren geboren. Google Doodle setzt ihm ein Denkmal.

Ein kleiner Junge, der mit einem Tusche-Stift erste kleine Zeichnungen anfertigt. Bald denkt er sich wunderliche Traumgestalten aus – und später, als junger Mann, schreibt er mit einer Figur Kinogeschichte.

Mit diesem kleinen animierten Film ehrt Google mit einem seiner beliebten Doodle den Zeichner und Lithografen Tyrus Wong, der die ersten Skizzen für den Disney-Zeichentrickfilm „Bambi“ lieferte. Wong wurde an diesem Donnerstag vor 108 Jahren geboren.

„Obwohl Tyrus nur drei Jahre zwischen 1938 und 1941 bei den Walt Disney Studios arbeitete, kann sein Einfluss auf die künstlerische Gestaltung des Zeichentrickfilms „Bambi“ nicht überbewertet werden“, schrieb das Walt Disney Museum in San Francisco damals zum Tod Wongs.

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So kam Tyros Wong auf die Bambi-Idee

Der 1910 im südchinesischen Guangzhou in arme Verhältnisse geborene Wong wanderte 1919 mit seinem Vater in die USA aus. Seine Liebe zum Zeichnen entwickelte er früh, als sein Vater ihn dazu anregte, sich mit Wasserfarben in Kalligraphie auf Zeitungspapier zu versuchen. Später brach er die Schule in Kalifornien ab, um ein Stipendium einer Kunsthochschule in Los Angeles wahrzunehmen.

1938 bewarb sich Wong – auf Drängen seiner Frau, wie er später einmal sagte – bei Disney als Zwischenzeichner für die Sequenzen von Zeichentrickfilmen, und wurde genommen. Doch das sich ständig wiederholende Zeichnen des immer gleichen Comic-Bildes mit nur geringen Veränderungen erwies sich für ihn als langweilige, anspruchslose Beschäftigung.

Für Disney fertigte Wong zunächst Hunderte Micky-Maus-Zeichnungen an und versuchte sich dann an einem Hirsch im Wald, als er von Plänen für den Film „Bambi“ erfuhr. Seine einfachen, von der Song-Dynastie im Kaiserreich China beeinflussten Skizzen satter Bergen und Wälder beeindruckten Walt Disney (1901-1966).

Wen Google noch per Doodle ehrte

Sie lieferten die Grundlage für den erfolgreichen Film, der die Lebensgeschichte eines Weißwedelhirschs nach der Buchvorlage des österreichischen Schriftstellers Felix Salten erzählt.

Mit einem sogenannten Doodle ehrt Google in unregelmäßigen Abständen historische Personen oder Ereignisse. Zuletzt gehörten dazu:

der Dirigent und Komponist Leonard Bernstein: Google Doodle ehrt Musik-Genie

den Fußball Pionier Ebenezer Cobb Morley

oder Mary Prince, eine Kämpferin für die Abschaffung der Sklavenarbeit.

(W.B./dpa)