Berlin . Die Philippinen tragen den Namen eines früheren spanischen Königs. Das stört Staatschef Duterte. Er möchte den Inselstaat umbenennen.

Die Philippinen verdanken ihren Namen einer Zeit, an die manche Filipinos nicht gerne erinnert werden: der spanischen Kolonialzeit. Der Inselstaat wurde erst 1946 unabhängig, vorher waren die über 7000 Inseln unter spanischer und amerikanischer Kolonialherrschaft. Der Name Philippinen erinnert dabei an den spanischen König Philipp II. (1527-1598), in dessen Regentschaftszeit die Philippinen besetzt wurden.

Um den früheren spanischen König nicht länger zu würdigen, möchte der umstrittene philippinische Staatschef Rodrigo Duterte sein Land nun umbenennen. Künftig soll das Land im Westpazifik „Maharlika“ heißen. Das Wort aus der Sprache der Einheimischen bezeichnet jemanden, der über Wissen und Reichtum verfügt und kann sich am ehesten mit „Adel“ übersetzen lassen.

Idee der Umbenennung stammt von früherem Diktator

Duterte greift damit eine Idee des verstorbenen Diktators Fernando Marcos wieder auf. Die Reaktionen auf den Vorstoß sind gemischt. Aus dem eigenen Lager stößt Duterte auf Zustimmung. In den sozialen Netzwerken fragten dagegen viele Filipinos, ob das Land derzeit nicht wichtigere Probleme habe.

So tobt derzeit in den Philippinen ein Kampf gegen Drogendealer. Staatschef Duterte geht mit eiserner Hand und teils ohne Rechtsstaatlichkeit gegen mutmaßliche Drogenhändler vor. Bei Menschenrechtlern steht der Präsident daher in der Kritik. Die Todeszahlen aus seinem Feldzug liegen im fünfstelligen Bereich.

Im vergangenen Sommer sorgte der Präsident für Aufregung, da er vor laufender Kameras zwei Sängerinnen aufforderte, ihn zu küssen. Zudem ließ er mutmaßlich illegal importierte Autos mit Bulldozern plätten.

Umbenennungen sind nicht ungewöhnlich

Die Umbenennung eines Landes ist allerdings keine Ungewöhnlichkeit. Viele ehemalige Kolonien in Afrika und Asien wechselten bereits ihre Namen. Die jüngste Umbenennung eines Staates stammt sogar aus dieser Woche: Seit Dienstag heißt die ehemalige jugoslawische Teilrepublik Mazedonien offiziell „Nordmazedonien“.

(tki/dpa)