Manila. Der Preis für ein Buch sei ein Kuss, sagte der philippinische Präsident bei einer Veranstaltung. Und drängte sich dann zwei Frauen auf.
Mit einem erzwungenen Kuss auf offener Bühne hat sich der philippinische Präsident Rodrigo Duterte erneut viel Kritik eingehandelt. Der 73-Jährige holte bei einem Auftritt am Rande eines Staatsbesuchs in Südkorea zwei Frauen auf die Bühne, um ihnen ein Buch zu überreichen – zur Bedingung dafür machte er einen Kuss. „Der Preis ist ein Kuss. Bist Du zu einem Kuss bereit?“ Eine der beiden Frauen gab ihm einen Wangenkuss. Die andere küsste den Präsidenten – nach einigem Zögern – kurz auf den Mund.
Auf einem Mitschnitt der Szene von Sonntag ist zu hören, wie Duterte eine der Frauen vor dem Kuss fragt: „Bist Du Single? Du bist nicht getrennt? Aber kannst Du ihm sagen, dass dies nur ein Witz ist?“
Im Saal, wo größtenteils Angehörige der philippinischen Gemeinde in Seoul versammelt waren, erntete er mit dem Auftritt viel Gelächter und Beifall. Zuhause gab es jedoch viel Kritik: Von Internet-Nutzern wird die Szene als „ekelhaftes Macho-Gehabe“ und als „erbärmlich“ beschrieben.
Obama ein „Hurensohn“, Trump „Licht des Lebens“
Der philippinische Oppositionspolitiker Gary Alejano erklärte: „Einen echten Mann erkennt man nicht daran, wie er Frauen missbraucht, sondern wie er sie in ihren Rechten und als Person respektiert.“
Eine der Frauen – eine Südkoreanerin, die zwei Kinder hat – sagte, sie habe nichts Schlimmes an dem Kuss gefunden. „Das war, um das Publikum zu amüsieren.“ Duterte ist international vor allem wegen seines harten Vorgehens gegen echte und vermeintliche Drogenkriminelle bekannt. Außerdem fiel er immer wieder mit Verbalattacken auf berühmte
oder
Mit Trump dagegen versteht sich Duterte offenbar großartig. Bei dessen Besuch in Manila anlässlich des Asean-Gipfels sang Duterte für Trump den Song „You are the light“. (dpa)