Berlin. Die Folgen der Hitzewelle in Europa sieht man von der ISS aus. Das zeigen auch die dramatischen Fotos von Astronaut Alexander Gerst.

Vom Weltraum aus hat Alexander Gerst freien Blick auf die Erde. Was er derzeit dort sieht, macht ihn nicht glücklich.

„Konnte eben die ersten Bilder von Mitteleuropa und Deutschland bei Tag machen, nach mehreren Wochen von Nacht-Überflügen“, twitterte Gerst. Und weiter: „Schockierender Anblick. Alles vertrocknet und braun, was eigentlich grün sein sollte.“

Gerst zeigt beeindruckende Fotos aus dem All

Das Foto zeigt den Rhein, Bonn, Köln und Düsseldorf, sowie die Tagebaue Altdorf, Etzweiler und Garzweiler in Nordrhein-Westfalen.
Das Foto zeigt den Rhein, Bonn, Köln und Düsseldorf, sowie die Tagebaue Altdorf, Etzweiler und Garzweiler in Nordrhein-Westfalen. © dpa | ESA

Dazu twitterte der Astronaut Fotos von der Erdoberfläche: Es dominiert die Farbe Braun. Ganz offensichtlich hat die Dürre, die seit Wochen durch die Hitze in weiten Teilen Europas herrscht, ihre Spuren hinterlassen. Die Bilder verdeutlichen, wie dringend Wälder, Felder und Gärten einen nachhaltigen Regen brauchen.

Das Bild zeigt den Rhein nach wochenlanger Trockenphase. Auch Düsseldorf, Köln und Bonn sind zu erkennen ebenso wie die Tagebaue Altdorf, Etzweiler und Garzweiler. „So habe ich es zuvor noch nie gesehen“, ergänzte Gerst bei Twitter.

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In einem weiteren Tweet schickte Gerst Fotos, die die Küste Portugals zeigen. Dazu schreibt er: „Dramatische Wetterlage heute über Portugal. Sieht nach einer Mischung aus Staub, Sand und Rauch aus.“

Die zweite Weltraummission Gersts ansonsten läuft nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bisher nahezu reibungslos. 80 bis 90 Prozent der für seine ersten beiden Monate auf der Internationalen Raumstation (ISS) geplanten Experimente seien gemacht worden.

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Braun überall: In Portugal sieht man aus dem Weltall die Folgen der Hitze-Welle in Europa besonders.
Braun überall: In Portugal sieht man aus dem Weltall die Folgen der Hitze-Welle in Europa besonders. © dpa | ESA

„Und wir haben einzigartige Daten erhalten“, sagte DLR-Missionsmanager Volker Schmid kürzlich im baden-württembergischen Künzelsau, der Heimat von „Astro-Alex“. „Wir sind sehr zufrieden“. Wie geplant werde Gerst Anfang Oktober als erster Deutscher das Kommando auf der ISS übernehmen. Im Dezember kommt er zurück.

Nur vier Jahre nach seinem ersten Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation flog Gerst am wieder zur ISS. Für die Mission „Horizons“ (Horizonte) soll Deutschlands Mann im All ein halbes Jahr in der Schwerelosigkeit leben und forschen – auf dem Außenposten der Menschheit, der 400 Kilometer über der Erde seine Bahnen zieht.

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Nach Angaben der DLR läuft sein Einsatz bislang reibungslos. 80 bis 90 Prozent der für seine ersten beiden Monate auf der Internationalen Raumstation (ISS) geplanten Experimente seien gemacht worden. „Und wir haben einzigartige Daten erhalten“, sagte DLR-Missionsmanager Volker Schmid. „Wir sind sehr zufrieden“.

Wie geplant werde Gerst Anfang Oktober als erster Deutscher das Kommando auf der ISS übernehmen. Im Dezember kommt er zurück. Gerst hatte schon 165 Tage im All verbracht. Nun sollen 188 Tage hinzukommen. Für seine Rolle als Kommandant habe er schon vorab vieles organisieren müssen, sagte er vor seiner Abreise

Alexander Gerst postet seine Fotos auf flickr

Alexander Gerst beim wöchentlichen Putzen auf der Internationalen Raumstation ISS.
Alexander Gerst beim wöchentlichen Putzen auf der Internationalen Raumstation ISS. © dpa | ESA

Im Gespräch zeigte er sich immer wieder auch als nachdenklicher Mensch. Wenn man von der ISS auf die Erde herabblicke, verstehe man plötzlich, dass das nur eine kleine Steinkugel ist, sagt er.

Mit seinen Fotos sorgt Alexander Gerst regelmäßig für Aufsehen. Schließlich hat er von oben eine freie Sicht auf die Erde. Auch die Mondfinsternis und den Blutmond konnte er von der Raumstation aus gut beobachten.

Zuletzt postete er Fotos von Waldbränden in Kalifornien. Erst kürzlich schaltete er sich live aus dem All zu einem Konzert der Band Kraftwerk. Der Astronaut ist im Juni zur Weltraumstation ISS gestartet, wo er erfolgreich angedockt ist und das Kommando übernommen hat. Was man über seine ISS-Mission wissen muss, finden Sie hier.

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Die Kehrwoche gibt es übrigens auch im All: Gerst putzt sogar im Weltraum regelmäßig. Ein am Dienstag veröffentlichtes Foto der europäischen Weltraumbehörde ESA zeigt „Astro-Alex“ beim wöchentlichen Saubermachen auf der ISS.

Darauf ist zu sehen, wie der 42-Jährige mit Gummihandschuhen und Putzlappen dem Schmutz an Maschinen und Kabeln zu Leibe rückt. Das Foto hatte Gerst auch auf seinem Account der Fotoplattform flickr gepostet, wo er viele Fotos seiner Weltraummission postet. Hier können Sie sich Alexander Gersts Fotos auf flickr anschauen.

„Die Frage ist, wie wir Menschen es anstellen, dass wir die Erde bewohnbar halten. Letztlich denkt man schon ein bisschen anders drüber, was man da unten alles hat, gerade wenn man sieht, in welchem schwarzen Nichts sich die Erde bewegt“, sagte Gerst einmal.

Auch deswegen heiße seine neue Mission „Horizons“: „Wir wollten den Blick erweitern auf das, was hinter dem Horizont ist. (bekö/W.B./dpa)

Alexander Gerst: Seine All-Bilder 2014

Im Juni 2014 startete Alexander Gerst ins All – als Kommandant der ISS-Crew. Während der Reise entstanden zahlreiche spektakuläre Fotos. Dieses Bild wurde auch sein erfolgreichstes – keines wurde auf Twitter häufiger weiterverbreitet und favorisiert: Über Gaza und Israel seien aus dem All die Raketen über Gaza und Israel und die Explosionen zu sehen. Oft wurden die Bilder des deutschen Astronauten Alexander Gerst auch als Botschaften aufgenommen. Wir haben die zehn beliebtesten und einige weitere eindrucksvolle zusammengetragen.
Im Juni 2014 startete Alexander Gerst ins All – als Kommandant der ISS-Crew. Während der Reise entstanden zahlreiche spektakuläre Fotos. Dieses Bild wurde auch sein erfolgreichstes – keines wurde auf Twitter häufiger weiterverbreitet und favorisiert: Über Gaza und Israel seien aus dem All die Raketen über Gaza und Israel und die Explosionen zu sehen. Oft wurden die Bilder des deutschen Astronauten Alexander Gerst auch als Botschaften aufgenommen. Wir haben die zehn beliebtesten und einige weitere eindrucksvolle zusammengetragen. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Das zweitbeliebteste Bild ist einfach nur schön: Gerst fliegt durch Polarlichter.
Das zweitbeliebteste Bild ist einfach nur schön: Gerst fliegt durch Polarlichter. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Dieses Bild nannte er sein schlichtestes – und doch ist es so faszinierend.
Dieses Bild nannte er sein schlichtestes – und doch ist es so faszinierend. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Und dann noch mit einem Sonnenaufgang dazu. Tränen in den Augen habe er gehabt. Gerst lässt seine Follower auch an seinen Gefühlen teilhaben.
Und dann noch mit einem Sonnenaufgang dazu. Tränen in den Augen habe er gehabt. Gerst lässt seine Follower auch an seinen Gefühlen teilhaben. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Faszinierender Schrecken – ein Supertaifun aus dem All.
Faszinierender Schrecken – ein Supertaifun aus dem All. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Ein weiteres Bild vom Flug durch Polarlichter landete unter den zehn beliebtesten.
Ein weiteres Bild vom Flug durch Polarlichter landete unter den zehn beliebtesten. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Dieses Fotos postete er in dem zweiten von drei Tweets mit den Worten: „Um zu erkennen, dass Menschen im All leben können, musste ich ein halbes Jahr hier oben verbringen. Um zu erkennen, wie schön die Erde ist, brauchte ich eine Minute. Um zu erkennen, wie zerbrechlich unser kleiner blauer Planet ist, brauchte ich nur einen Augenblick.“
Dieses Fotos postete er in dem zweiten von drei Tweets mit den Worten: „Um zu erkennen, dass Menschen im All leben können, musste ich ein halbes Jahr hier oben verbringen. Um zu erkennen, wie schön die Erde ist, brauchte ich eine Minute. Um zu erkennen, wie zerbrechlich unser kleiner blauer Planet ist, brauchte ich nur einen Augenblick.“ © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Unter den deutschsprachigen Tweets des Astronauten war das der populärste. Es ist kein Foto aus dem Fenster, sondern ein Bild auf der ISS: Nach dem WM-Finale schickte der Experte in Sachen Sterne den Gruß zum vierten Stern ans DFB-Team.
Unter den deutschsprachigen Tweets des Astronauten war das der populärste. Es ist kein Foto aus dem Fenster, sondern ein Bild auf der ISS: Nach dem WM-Finale schickte der Experte in Sachen Sterne den Gruß zum vierten Stern ans DFB-Team. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Das Foto von Schottland bei wolkenfreiem Himmel schaffte es auch unter seine zehn populärsten Fotos.
Das Foto von Schottland bei wolkenfreiem Himmel schaffte es auch unter seine zehn populärsten Fotos. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Erinnerungen, die bleiben werden: „Ich werde nie die goldenen Spiegelungen des Sonnenaufgangs auf der Hülle unseres Schiffs vergessen“.
Erinnerungen, die bleiben werden: „Ich werde nie die goldenen Spiegelungen des Sonnenaufgangs auf der Hülle unseres Schiffs vergessen“. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Wieder zurück auf der Erde twitterte er bald dieses Bild: „Gelandet. Die Erde riecht großartig. Und mir ist zum ersten Mal das Wort „Heimatplanet“ wirklich klar geworden.“
Wieder zurück auf der Erde twitterte er bald dieses Bild: „Gelandet. Die Erde riecht großartig. Und mir ist zum ersten Mal das Wort „Heimatplanet“ wirklich klar geworden.“ © ESA | ESA
Stunden vor seiner Landung postet er zum 25. Jahrestag des Mauerfalls das Foto von Berlin: „Hallo Berlin! Von hier oben sieht man keine Grenzen.“
Stunden vor seiner Landung postet er zum 25. Jahrestag des Mauerfalls das Foto von Berlin: „Hallo Berlin! Von hier oben sieht man keine Grenzen.“ © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
„Learning to fly“, kommentierte er dieses Selfie, das sich schwerlich toppen lässt.
„Learning to fly“, kommentierte er dieses Selfie, das sich schwerlich toppen lässt. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Nach seinem All-Spaziergang schrieb er, dass ihm die richtigen Worte fehlen, um ihr Tun zu beschreiben. „Aber dieses Foto vermittelt einen ganz guten Eindruck.“
Nach seinem All-Spaziergang schrieb er, dass ihm die richtigen Worte fehlen, um ihr Tun zu beschreiben. „Aber dieses Foto vermittelt einen ganz guten Eindruck.“ © ESA | ESA
Von Deutschland hatte der deutsche Astronaut etliche Bilder geschickt. Hier ist der Tagebau westlich von Köln zu sehen.
Von Deutschland hatte der deutsche Astronaut etliche Bilder geschickt. Hier ist der Tagebau westlich von Köln zu sehen. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Am Boden vielleicht öde. Aus dem All betrachtet seien Wüsten unter den abwechslungsreichsten Landschaften, erklärte er.
Am Boden vielleicht öde. Aus dem All betrachtet seien Wüsten unter den abwechslungsreichsten Landschaften, erklärte er. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Das Bild zeigt einen Sandsturm in Afrika und gewaltige Gewitterzellen.
Das Bild zeigt einen Sandsturm in Afrika und gewaltige Gewitterzellen. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
Hier sah er einen Künstler am Werk: „Wie die Palette eines Malers. Das Wolgadelta.“
Hier sah er einen Künstler am Werk: „Wie die Palette eines Malers. Das Wolgadelta.“ © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
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