Während in Hamburg nur Puderschnee auf dem Boden lag, mussten sich die Londoner auf dem Weg ins Büro durch 15 Zentimeter hohen Schnee kämpfen. Auch Paris und Mailand leiden unter dem Schnee.

London. London und der Südosten Englands sind am Montagmorgen unter einer dicken Schneedecke verschwunden. Der Berufsverkehr kam teilweise zum Erliegen, auch an den Flughäfen kam es zu massiven Behinderungen. In Heathrow wurde eine Landebahn gesperrt. Passagiere sollten ihre Airlines kontaktieren, da mit Verspätungen und gestrichenen Flügen gerechnet werden müsse, teilte der Betreiber BAA mit. Der Londoner City Airport war am Morgen komplett gesperrt. Bereits am Sonntagabend konnte der zuvor gesperrte Flughafen Gatwick zwar wieder öffnen, am Montag wurde trotzdem mit Störungen gerechnet. Der Schnee führte zur vollkommenen Stilllegung des Busverkehrs, einige U-Bahn-Linien waren gesperrt oder unterbrochen. Die Bewohner machten sich zu Fuß oder mit dem Taxi auf den Weg zur Arbeit. Im Südosten Englands konnten derweil Züge wegen der Schneemassen nicht fahren.

In der Nacht zum Montag fielen bis zu 15 Zentimeter Schnee über London. Meteorologen warnten vor dem heftigsten Schneefall seit sechs Jahren. Für London und den Südosten gaben die Behörden eine extreme Wetterwarnung heraus.

Auch Paris stand still

Die französische Hauptstadt wurde in der Nacht zum Montag ebenfalls von Frau Holle beglückt - und lahm gelegt. Fünf Zentimeter Neuschnee haben in Paris zu einem Verkehrschaos geführt. Der komplette Busverkehr in der französischen Hauptstadt und den Vorstädten wurde unterbrochen, auf den eisglatten Straßen bildeten sich rund 300 Kilometer Stau. Auf der Stadtautobahn saßen Pendler teilweise drei Stunden fest. Auch der Flugverkehr war beeinträchtigt. Air France stornierte jeden dritten Kurz- und Mittelstreckenflug am Flughafen Charles de Gaulle. Am späten Vormittag entspannte sich die Situation langsam, nachdem der Schnee in Regen übergegangen war.

Drei Tote durch Schnee in Italien

Starke Schneefälle in Norditalien sorgten am Montag für erhebliche Behinderungen. Auf den Flughäfen von Mailand und Bergamo mussten insgesamt 20 Flüge gestrichen werden. Vor allem in Ligurien führten Schnee und Unfälle zu Staus. Insgesamt 800 Kilometer des norditalienischen Autobahnnetzes waren nach Angaben der Polizei von Schnee und Eis betroffen. Regenfälle und Sturmwind behinderten vor allem den Schiffsverkehr. So musste etwa der Hafen von Genua ganz geschlossen bleiben.

"5600 Ortschaften sind in Gefahr, Überschwemmungen, Erdrutsche oder ähnliche hydrogeologische Veränderungen zu erleiden, wenn nicht sofortige Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden", warnte der Chef des Zivilschutzes Guido Bertolaso am Montag. In Süditalien kostete der sintflutartige Regen am Wochenende drei Menschen das Leben. Bei Trapani auf Sizilien starben ein Mann in den Schlammfluten eines über die Ufer getretenen Flusses und ein Jugendlicher bei einem durch den Sturm verursachten Autounfall. In Apulien hingegen erfror ein Obdachloser, der in einer Baustelle Schutz vor der Kälte gesucht hatte.