Weiße Kiwis sind sehr selten und werden dann geboren, wenn sowohl Mutter als auch Vater ein bestimmtes Gen haben. Es sind keine Albinos.

Wellington. Kurz vor Weihnachten ist in Neuseeland zum zweiten Mal in diesem Jahr ein höchst ungewöhnlicher Kiwi geschlüpft: der Vogel, der sich am Sonntag aus dem Ei pellte, ist völlig weiß. Der Pukaha-Mount-Bruce-Wildpark zwei Stunden nördlich von Wellington zeigte am Freitag auf seiner Webseite erste Bilder des kleinen „Schneeballs“. „Durch und durch weiß. Perfekt. Wunderschön - also doch eine weiße Weihnacht in Pukaha“, hieß es dazu. Weil Neuseeland auf der anderen Erdhalbkugel liegt, ist dort jetzt Hochsommer.

Das Kiwi-Küken wurde auf den Namen Mauriora getauft - das heißt aus der Maori-Sprache übersetzt etwa: fortwährendes Leben. „Wir waren völlig baff“, sagte Managerin Kathy Houkamau. „Jeder Kiwi ist wertvoll, aber einen zweiten weißen Kiwi zu bekommen ist ein wunderbares Geschenk.“ Im Mai hatte das Zentrum den ersten je in einem Brutprogramm geschlüpften weißen Kiwi gefeiert: Manukura, ein Weibchen. „Mauriora ist wie sie kein Albino“, betonte Wildhüter Darren Page. „Sie haben einfach nur weiße Federn.“

Weiße Küken werden geboren, wenn sowohl Mutter als auch Vater ein bestimmtes Gen haben. Selbst dann liegen die Chancen, ein weißes Küken zu bekommen, nur bei 25 Prozent. In dem Zentrum wird ein weiteres Ei aus dem selben Nest ausgebrütet, in dem auch das Ei mit Mauriora gefunden worden war.

Kiwis sind die Nationalvögel Neuseelands. Die Nachttiere leben am Boden und können nicht fliegen. Manukura ist anders als andere Kiwis, die in dem Zentrum schlüpfen, nicht in Freiheit entlassen worden. Sie wäre mit ihren auffälligen weißen Federn zu großen Gefahren ausgesetzt, meinte das Zentrum.