Die Geburt eines Spitzmaulnashornes ist äußerst selten und kann kaum beobachtet werden. Das kleine Nashorn-Mädchen darf bald Besuch bekommen.

Magdeburg. Das am 24. Dezember im Magdeburger Zoo geborene Nashornbaby läuft mittlerweile sicheren Ganges durch das Tiergehege. Das Jungtier sei lebhaft und sehr neugierig, sagte eine Zoosprecherin am Montag auf Anfrage. Den Tierwärtern zufolge trinke es viel Muttermilch und entwickle sich prächtig.

Voraussichtlich Mitte der kommenden Woche kann das Jungtier erstmals besucht werden. Bis sich die Mutter-Kind-Bindung festigt, muss noch Ruhe im Nashornhaus herrschen. Das seltene Spitzmaulnashornjunge kann aber per Videoübertragung auf der Internetseite des Zoos beobachtet werden .

Auch die wenige Minuten andauernde Geburt am 24. Dezember verfolgten nach Angaben des Zoos um kurz nach ein Uhr einige tausend Menschen live im Internet. Die Geburt sei komplikationslos verlaufen, weil die 30-jährige Mana mit drei vorherigen Geburten eine erfahrene Nashorn-Mutter war.

Bei ihrem vierten Nachwuchs handelt es sich um ein Weibchen. Sein Gewicht wurde bei der Geburt auf 35 Kilogramm geschätzt. In der vergangenen Woche habe das Nashornbaby wohl schon zugenommen, sei aber noch nicht gewogen worden, sagte die Sprecherin. Mana kümmere sich sehr fürsorglich um ihre Tochter.

Das Neugeborene hat immer noch keinen Namen. Der Zoo sucht einen "afrikanisch klingenden" Namen, der mit "Ma" anfängt. Seit 1979 würden alle Spitzmaulnashörner so benannt, damit jeder Zoologe sofort wisse, dass es sich um ein Tier aus Magdeburg handelt, erklärte die Sprecherin.

Bei der Namensfindung will der Zoo auch die Bevölkerung beteiligen. Man überlege einen Aufruf zu starten, Namensvorschläge per E-Mail einzusenden, oder ein Voting durchzuführen. Bei einem Aufruf für Löwen-Nachwuchs im Zoo seien damals über 4.000 Namensvorschläge eingereicht worden.

Die Geburt eines Spitzmaulnashornes ist äußerst selten und kann kaum beobachtet werden. Den Angaben nach züchten in Europa 15 europäische Zoos Spitzmaulnashörner, die jährlich nur etwa drei Geburten zählen. In den europäischen Zoos leben 74 der Tiere. Weltweit gibt es in den Zoos 250 Spitzmaulnashörner sowie 4.300 in freier Wildbahn.

Magdeburg hatte erstmals 1979 als erster ostdeutscher Zoo einen Zuchterfolg. Seitdem wurden sechs Spitzmaulnashörner in Magdeburg geboren. Die Mutter des neugeborenen Kalbs, Mana, kam selbst 1981 im Magdeburger Zoo zur Welt.