Ruhige See vor Neuseeland hat die Wiederaufnahme der Arbeiten zum Abpumpen von Öl aus dem havarierten Containerschiff “Rena“ ermöglicht.

Wellington. Von dem verunglückten Containerschiff „Rena“ vor Neuseeland wird nach tagelanger Unterbrechung wieder Öl abgepumpt. Das teilte die neuseeländische Schifffahrtsbehörde MNZ am Donnerstag mit. Schlechtes Wetter hatte die Arbeiten seit Montag unterbrochen. Das 47.000-Tonnen-Schiff droht auseinander zu brechen. Dann könnten mehr als 1000 Tonnen Schweröl auslaufen. Spezialisten versuchen mit Hochdruck, eine Ölkatastrophe verhindern. Das Schiff war vor gut zwei Wochen vor Tauranga im Norden der Nordinsel auf ein Riff gelaufen und hat schwere Schlagseite.

Das kommende Feiertagswochenende ist traditionell der Auftakt des Frühlings in Neuseeland. Das geplante Fest zum Start der Saison für Tiefseefischerei in der Bucht von Waihau wurde aber abgeblasen. Die Bucht liegt zwar rund 200 Kilometer von der Havariestelle entfernt, doch wurden an den weißen Sandstränden am Donnerstag erstmals öliger Schlick sowie tote Vögel und Leder aus einem der Frachtcontainer angeschwemmt. Etwas weiter, an der Nordspitze des East Cape, wurde Milchpulver gefunden. Bisland sind 88 Container von Bord gerutscht.

In der Nähe des Riffs, auf dem die „Rena“ liegt, ist ein 100 Kilometer langer Sandstrand in Gefahr. Das Gebiet wurde für Besucher gesperrt. Freiwillige Helfer waren im Einsatz, um Vögel zu bergen und Schlick einzusammeln. In einer Auffangstation für ölverschmierte Tiere wurden nach Angaben der Schifffahrtsbehörde 288 Vögel aufgepäppelt. 1323 sind verendet. Es würden nicht mehr so viele verschmierte Vögel gefunden wie zuvor. Soldaten und Freiwillige füllten am Strand von Maketu Spit 800 Säcke mit öligem Schlamm.

Seit der Havarie sind rund 350 Tonnen Öl ins Meer gelangt. Etwa 100 Tonnen konnten abgepumpt werden. Nach Angaben von Bergungsleiter Bruce Anderson schwammen am Donnerstag Taucher zum Maschinenraum auf der Steuerbordseite. „Sie versuchen, einen trockenen Zugang zu den dortigen Tanks einzurichten“, sagte Anderson.