Nach einer zweitägigen Unterbrechung wegen heftigen Sturms gehen die Rettungsarbeiten weiter. An der “Rena“ zeigten sich deutliche Risse.

Wellington. Hoffnung im Kampf gegen die Ölpest vor Neuseeland: Nach einer zweitägigen Unterbrechung wegen heftigen Sturms ist wieder ein Bergungsteam an Bord des havarierten Containerschiffs „Rena“ gegangen. Die drei Experten erklärten den Frachter nach einer fünfstündigen Inspektion am Donnerstag für stabil genug, um einen neuen Anlauf zu starten, die verbleibenden 1300 Tonnen Schweröl aus den Treibstofftanks abzupumpen. Der vorherige Versuch hatte wegen rauer See abgebrochen werden müssen.

Nach wie vor drohe das 236 Meter lange Schiff wegen mehrerer Risse im Rumpf auseinanderzubrechen, teilte die staatliche Schifffahrts- und Meeresschutzbehörde (MNZ) mit. Bis zu 400 Tonnen des giftigen Öls sind bereits in den Südpazifik ausgelaufen. Die klebrige Brühe hat einen 30 Kilometer breiten Streifen an der Küste der Plenty-Bucht verschmutzt. Mindestens 500 Seevögel verendeten, darunter auch Zwergpinguine. 500 Helfer in weißen Overalls waren am Donnerstag bei der Reinigung der malerischen Strände im Einsatz.

Die in Liberia registrierte „Rena“ war am Mittwoch vergangener Woche auf ein Riff 20 Kilometer vor der Küste aufgelaufen und leckgeschlagen. Der Kapitän und sein Navigationsoffizier wurden inzwischen der fahrlässigen Schiffsführung angeklagt. Ihnen droht eine einjährige Haftstrafe. Der Frachter hat eine bedrohliche Schlagseite von 22 Grad. 90 seiner fast 1400 Container wurden in der aufgewühlten See über Bord gespült. Sie sind eine Gefahr für andere Schiffe.