In der mexikanischen Hafenstadt Veracruz sind die Leichen von 35 mutmaßlichen Mitgliedern einer kriminellen Bande gefunden worden.

Mexiko-Stadt. Kriminelle haben am Dienstag die mexikanische Hafenstadt Veracruz in Angst und Schrecken versetzt: Sie legten die Leichen von 35 Männern und Frauen unter eine Straßenbrücke im Stadtteil Boca del Rio. Das grausame Verbrechen geht nach Meinung des stellvertretenden Innenministers von Veracruz, Juan Marcos Gutiérrez, auf einen Kampf zwischen rivalisierenden Banden zurück. Nach einem Bericht der Zeitung „Reforma“ legten die Täter zudem ein Transparent mit der Botschaft ab, dass ein neues Kartell namens „Gente Nueva“ (neue Leute) in die Stadt gekommen sei. Dieses sei mit Joaquín „El Chapo“ Guzmán verbunden - Mexikos mächtigstem Drogenboss und Chef des Sinaloa-Kartells.

Am gleichen Tag tagten in der Nähe des Fundortes die mexikanischen Staatsanwaltschaften, um über den Kampf gegen die Kriminalität zu beraten. „Damit empfängt die organisierte Kriminalität die Staatsanwälte des Landes mit einer besonderen Provokation“, kommentierte die Zeitung. Die Straße bei einem Einkaufszentrum wurde gesperrt. Hunderte von Schaulustigen blockierten den Verkehr.

Nach Angaben des Generalstaatsanwaltes von Veracruz, Reynaldo Escobar, wurden zwölf Männer und elf Frauen als Bandenmitglieder identifiziert. „Sie alle haben zuvor Verbrechen begangen wie Entführung, Mord, Drogenhandel“, sagte der Staatsanwalt.

Veracruz liegt rund 400 Kilometer östlich von Mexiko-Stadt am Golf von Mexiko. Seit geraumer Zeit wird die wichtigste Hafenstadt des Landes zunehmend von Gewalt heimgesucht. Dafür soll vor allem das Kartell „Los Zetas“ verantwortlich sein.